Leckerer Chou mit Fleisch

Featured in Herzhafte Gerichte für die ganze Familie.

Ein köstliches Familiengericht, das an gemütliche Sonntage erinnert. Sanftes, saftiges Hackfleisch trifft auf zarten Chou, aromatisch durch Paprika und verfeinert mit einem Hauch Creme fraîche. Schnell zubereitet und ideal, um die Familie zu verwöhnen. Traditionsreich und zeitlos lecker.
Aisha
Aktualisiert am Thu, 15 May 2025 13:24:48 GMT
Gebratener Chou mit Hackfleisch wie bei Oma Pinnen
Gebratener Chou mit Hackfleisch wie bei Oma | familiekueche.com

Wenn draußen das Herbstwetter nasskalt und neblig wird, kommt mir sofort dieses sanft geschmorte Weißkraut mit Hackfleisch in den Sinn. Es wirkt unscheinbar, steckt aber voller Aromen und erinnert mich direkt an die entspannten Sonntage bei Oma. Das Faszinierende: Aus wenigen, günstigen Sachen entsteht hier ein richtig wohliges Wohlfühlessen, das einfach glücklich macht. Das Kraut wird schön zart und nimmt den Fleischgeschmack und die Brühe super auf. Tomatenmark und Paprika sorgen für eine angenehm würzige Sauce. Das Beste daran? Es braucht wenig Aufmerksamkeit, belohnt dafür aber richtig mit Wärme und vertrautem Geschmack.

Neulich gab’s das zu einem Essen mit Freunden aus Berlin, die sonst gerne in chicen Restaurants sitzen. Die waren ganz überrascht, wie harmonisch und rund das alles schmeckt. Einer meinte sogar, er mochte früher kein Kraut, aber hiermit wurde er komplett überzeugt. Der Trick dabei? Gib dem Kraut genug Zeit, damit es den Geschmack aufsaugt – aber nicht zu lange, sonst wird’s zu weich und verliert seinen Biss.

Unverzichtbare Zutaten

  • Weißkohl – such dir einen festen Kopf mit knackigen, eng anliegenden Blättern. Winterkohl schmeckt meist milder und süßer. Weiche, bräunliche äußere Blätter am besten meiden. Der Kohl sollte sich schwer anfühlen – das steht für Frische. Ich nehme am liebsten mittelgroße Köpfe, weil sie genau das richtige Verhältnis zwischen Saftigkeit und Biss bieten
  • Gemischtes Hackfleisch – Die Mischung aus Schwein und Rind gibt mehr Saftigkeit als nur eine Sorte. Schwein bringt Fett und Zartheit, Rind Kraft und Aroma. Im besten Fall macht dein Metzger für dich 50/50, etwa 15% Fett sollte es schon haben, damit das Ganze schön saftig bleibt.
  • Edelsüßer Paprika – Klingt unspektakulär, ist aber echt das Gewürz, das dem Ganzen den typischen Geschmack und eine leichte Rauchnote gibt, ganz ohne Schärfe. Gute Qualität lohnt sich, ungarischer oder spanischer Paprika ist optimal – kräftig rot und riecht schon beim Öffnen richtig lecker.
  • Tomatenmark – Sorgt für etwas fruchtige Säure und gleicht das Fett aus. Doppelkonzentrat im Quetschtube bleibt länger frisch und bringt mehr Intensität als die Dosenvariante.

Beim Kochen mit Oma hab ich gelernt, wie wichtig das richtige Verhältnis ist. Sie hat die Mengen nie abgewogen, aber nie mehr als einen Kohl pro Kilo Hack genommen. Damit überdeckt nichts den anderen Geschmack und alles passt perfekt zusammen – das macht’s aus.

Schritt-für-Schritt-Anleitung

Mach das Kraut startklar

Das richtige Vorbereiten entscheidet, ob das Gericht gelingt. Erst die äußeren, festen oder beschädigten Blätter abziehen. Den Kohl längs einmal teilen und dann mit einem V-Schnitt den harten Strunk in der Mitte rausschneiden – der ist oft bitter und bleibt selbst nach langem Kochen hart. Danach in etwa dreifingerdicke Stücke schneiden, lieber nicht zu klein, da es beim Schmoren noch ordentlich zusammenfällt. Kurz mit kaltem Wasser abspülen und gründlich abtropfen lassen – zu viel Wasser verwässert sonst alles und verlängert die Garzeit.

Gib den richtigen Kick mit Aroma

In einem großen Topf oder besser einem Bräter aus Gusseisen Olivenöl bei mittlerer Hitze warm werden lassen. Es sollte leicht anfangen zu zischen, aber nicht rauchen. Dann die gewürfelten Zwiebeln dazugeben und ein bisschen anschmoren, bis sie glasig sind (das dauert nur ein paar Minuten). Jetzt Knoblauch fein hacken, mit reinschmeißen und noch kurz mitbraten. Der Knoblauch soll dabei nur duften, aber nicht braun werden. Alles zusammen bildet die Basis, auf der nachher alle Aromen aufbauen.

Hol das Beste aus dem Fleisch raus

Jetzt die Temperatur minimal hochstellen und das Hack in die Pfanne bröseln. Mit dem Kochlöffel schön zerdrücken, damit keine dicken Klumpen bleiben. Immer wieder umrühren und so ca. fünf Minuten anbraten, bis es rundum Farbe bekommt. Dann Paprikapulver, Salz und Pfeffer drüberstreuen. Paprika kann beim Anrösten bitter werden, also nicht zu lange, einfach nur unterrühren, damit das Aroma ausgeht. Zum Schluss das Tomatenmark dazu und kurz mitbraten. So verliert’s die rohe Schärfe und wird schön süßlich.

Kohl dazu und alles vereinen

Jetzt kommt der geschnittene Kohl rein, am besten portionsweise unterheben. Alles durchmischen, so dass jedes Stück mit Fleisch und Gewürzen in Berührung kommt. Lass das einige Minuten zusammenfallen, immer mal wenden. So wird der Kohl schnell weich und kann schon erste Aromen aufnehmen. Dann die heiße Gemüsebrühe dazugießen – sie sollte höchstens bis zur Hälfte reichen, damit der Eintopf nicht verwässert. Durch die heiße Brühe bleibt die Temperatur im Topf und der Schmorprozess stoppt nicht.

Geduld zahlt sich aus

Deckel drauf und die Hitze runterstellen, so dass es nur noch leicht köchelt. Hier passiert das eigentliche Wunder: Die Aromen verbinden sich, alles wird geschmeidig. Nach ungefähr 15 Minuten mal testen, ob der Kohl schon weich genug ist – er sollte einen kleinen Biss behalten, sonst wird er matschig. Jetzt noch einmal abschmecken. Oma hatte immer den Trick, am Ende 3-4 Minuten offen kochen zu lassen, dabei die Hitze erhöhen – dadurch wird der Sud sämiger und der Geschmack intensiver.

Meine Mutter meinte immer: Ein gutes Schmor-Kraut kriegt man nur mit Geduld hin. "Kohl ist wie manche Leute – gib ihm Zeit, dann zeigt er dir sein wahres Gesicht." Ich hab echt gemerkt, wie aus diesem unscheinbaren Gemüse unter langsamem Garen was ganz Zartes und fast schon Süßes wird.

Geschmortes Kraut mit Hackfleisch – klassisch und familiär Pinnen
Geschmortes Kraut mit Hackfleisch – klassisch und familiär | familiekueche.com

Cremiger Abschluss mit Schmand

Etwas Schmand dazu gibt dem Ganzen nicht nur das gewisse Extra, sondern macht die Sauce cremig-mild und rundet die rustikalen Aromen super ab. Stelle ihn am besten separat auf den Tisch – so nimmt sich jeder selbst, wie viel er mag. Am leckersten ist richtig dicker Schmand mit mindestens 30% Fett. Der leichtere hat einfach weniger Geschmack und kann den feinen Säure-Ausgleich nicht so perfekt ausbalancieren.

Kreative Varianten aus Europa

In ganz Mittel- und Osteuropa wird das Gericht immer etwas anders zubereitet. Aus Polen kennt man zum Beispiel Kümmel für einen besonderen Anisgeschmack. In Russland kommt gern ein Löffel Honig rein, um das Kraut milder zu machen. Bei uns hat Tante Susi immer eine geriebene Apfel zur Füllung gegeben – das sorgt für eine fruchtige Süße, die super zum Kraut passt. Probier ruhig selbst aus, was für dich daheim am besten passt.

Die besten Beilagen

Zum Sattwerden braucht es meist gar nichts – aber wer mag, nimmt milde Salzkartoffeln, mit etwas Petersilie bestreut. Die passen super, weil sie neutral sind und den Geschmack vom Kraut unterstreichen. Bei uns gibt’s manchmal leicht geröstetes Roggenbrot dazu, perfekt zum Dippen in den leckeren Sud. Omas Tipp: Schüsseln vorher kurz mit heißem Wasser anwärmen – dann bleibt’s länger schön heiß. Gerade im Winter ein echter Unterschied!

Kraut mit Hack ist für mich Tradition, wie sie im Buche steht: Generationen von Köchen haben einfache Zutaten in echtes Wohlfühlessen verwandelt. Auch wenn ich heute viele Kilometer von Omas Küche entfernt bin, spüre ich beim Kochen diese tiefe Verbindung. Die Tricks und Mengenangaben haben wir nicht aufgeschrieben, sondern immer voneinander abgeschaut. Jedes Mal ist wie eine kleine Gedulds- und Aufmerksamkeitsschulung. Genau das ist wohl das Geheimnis hinter diesem Gericht: Es geht nicht nur ums Zusammenwerfen der Zutaten, sondern um Liebe und echtes Handwerk, das über die Jahre weitergegeben wurde.

Häufig gestellte Fragen

→ Kann man das Gericht einfrieren?
Ja, es hält sich bis zu 3 Monate im Gefrierschrank. Schonend wieder erwärmen.
→ Welchen Chou sollte man wählen?
Am besten einen festen, weißen Chou ohne beschädigte Blätter nehmen.
→ Kann man das Hackfleisch ersetzen?
Ja, Tofu für eine vegetarische Variante oder gehacktes Hähnchenfleisch eignen sich ebenfalls.
→ Welche Variationen gibt es?
Mit Kartoffeln oder Karotten ergänzen, um mehr Geschmack und Volumen zu erhalten.
→ Wie gelingt die Chou-Garung richtig?
Beobachten Sie die Garzeit, damit der Chou zart bleibt und nicht zu weich wird. Die Schmorzeit ist entscheidend.

Traditioneller Familienklassiker

Herzhaft, wärmend und voller Erinnerungen aus Kindertagen – ein echter Genuss für die ganze Familie.

Vorbereitungszeit
20 Minuten
Garzeit
25 Minuten
Gesamtzeit
45 Minuten
Von: Manal

Kategorie: Familiengerichte

Schwierigkeitsgrad: Mittel

Küche: Französisch

Ergibt: 6 Portionen (1 großes Familiengericht)

Ernährungsform: Glutenfrei

Zutaten

→ Hauptzutaten

01 Weißkohl (1 Stück)
02 Gemischtes Hackfleisch (1 kg)
03 Zwiebel (1 Stück)
04 Knoblauchzehe (1 Stück)
05 Olivenöl (2 Esslöffel)
06 Mildes Paprikapulver (2 Esslöffel)
07 Salz (2 Teelöffel)
08 Pfeffer (1 Prise)
09 Tomatenmark (100 g)
10 Gemüsebrühe (750 ml)

→ Zum Servieren

11 Crème fraîche (200 g)

Anleitung

Schritt 01

Halbieren Sie den Kohl, entfernen Sie den Strunk und schneiden Sie ihn in mundgerechte Stücke.

Schritt 02

Schälen Sie Knoblauch und Zwiebel. Schneiden Sie beides in kleine Würfel.

Schritt 03

Erhitzen Sie das Olivenöl in einer großen Pfanne. Braten Sie darin die Zwiebel- und Knoblauchstücke an. Geben Sie das Hackfleisch dazu, würzen Sie es mit Salz, Pfeffer und Paprikapulver, und braten Sie es krümelig.

Schritt 04

Rühren Sie das Tomatenmark unter. Geben Sie danach den Kohl in die Pfanne und braten Sie ihn für etwa 5 Minuten an.

Schritt 05

Gießen Sie die Gemüsebrühe hinzu. Lassen Sie den Kohl zugedeckt für 15 Minuten köcheln und schmecken Sie das Gericht anschließend mit etwas Salz und Pfeffer ab.

Schritt 06

Reichen Sie den geschmorten Kohl zusammen mit Crème fraîche.

Hinweise

  1. Perfekt für die ganze Familie
  2. Optimal an kalten Tagen
  3. Lässt sich hervorragend aufbewahren
  4. Ursprünglich ein traditionelles Omas-Gericht

Benötigte Utensilien

  • Große Pfanne
  • Küchenmesser
  • Schneidebrett
  • Holzlöffel
  • Topf mit Deckel

Allergie-Informationen

Bitte überprüfe die Zutaten auf mögliche Allergene und wende dich im Zweifelsfall an einen Gesundheitsexperten.
  • Enthält Milchprodukte (Crème fraîche)
  • Geeignet für Menschen mit Glutenunverträglichkeit

Nährwertangaben (Pro Portion)

Diese Informationen sind als Richtwerte zu betrachten und nicht als definitive Gesundheitsberatung zu verwenden.
  • Kalorien: 380
  • Gesamtfett: 25 g
  • Kohlenhydrate gesamt: 12 g
  • Eiweiß: 28 g