
Patum Peperium, auch bekannt als "Gentleman's Relish", ist so ein britischer Geheimtipp. Das würzige, cremige Anchovispaste bringt richtig Schwung in langweilige Brote. Schon beim ersten Probieren wird klar, warum Feinschmecker darauf abfahren. Die traditionsreiche Mischung gibt es seit dem 19. Jahrhundert – ich hab die Zubereitung mehrfach abgewandelt und so meinen eigenen Favoriten daraus gemacht.
Letztens hab ich die Paste zu einem geselligen Abend mit Freunden serviert – alle, sogar Anchois-Skeptiker, waren plötzlich Fans. Die Kombi aus kräftigen und milden Gewürzen sorgt für einen Geschmack, dem einfach keiner widerstehen kann. Seitdem darf sie nie fehlen, wenn ich Käseplatten mache.
Unverzichtbare Zutaten
- Sardellen – Nimm am besten solche in Olivenöl, die schmecken weniger scharf. Sollten sie dir zu salzig sein, spüle sie kurz ab. Die kleinen Fische sind reich an Eiweiß und Omega-3, echt ein Powerfood!
- Butter – Saftige Süßrahmbutter spielt hier die Hauptrolle. Sie macht die Paste streichzart und verbindet alles. Leg sie vorher raus, damit sie schön weich wird.
- Gewürze – Muskatblüte (Macis), Ingwer, Zimt und weißer Pfeffer sorgen zusammen für das gewisse Etwas. Frisch gemahlen sind sie ein echtes Aroma-Highlight.
- Kapern – Kapern in Essig liefern einen kleinen Säurekick, der das Ganze frischer macht. Die Form aus dem Glas passt super!
Mit etwas Zitronenschale und -saft schmeckt die Paste nochmal frischer und lebendiger – das hebt das Ganze richtig an!
So geht’s Schritt für Schritt
1. Gewürze sanft rösten
Gib Macis, Ingwer, Zimt und weißen Pfeffer in eine beschichtete Pfanne. Rühr sie auf mittlerer Stufe ohne Öl gut um, das dauert ungefähr eine Minute. Sobald dir ein starker Duft entgegenkommt, runter vom Herd. Jetzt direkt ein bisschen Rapsöl rein, damit nichts mehr anbrennt und die Düfte fixiert werden.
2. Butter dazugeben
Jetzt kommt die weiche Butter in die noch warme Pfanne. Lass sie bei ganz schwacher Hitze in Ruhe schmelzen. Dabei immer wieder sanft umrühren, bis das Gewürz-Butter-Gemisch richtig sämig wird. Bloß nicht heiß machen – die Butter soll nur warm werden und nicht brutzeln!
3. Die Basis mixen
Sardellen und Kapern gut abtropfen lassen, dann zusammen mit dem Abrieb und dem frisch gepressten Saft einer Zitrone in den Mixer geben. Kurz durchpürieren, sodass noch kleine Stückchen bleiben. Die Masse soll deftig, säuerlich und würzig schmecken, aber ihren Biss behalten.
4. Alles vereinen
Schütte das Anchovis-Kapern-Zitronen-Gemisch in die Pfanne zur geschmolzenen Butter und rühr alles möglichst gleichmäßig zusammen. Der Mix soll geschmeidig sein, aber die einzelnen Aromen dürfen ruhig noch rausschmecken. Wenn alles verbunden ist, nimm die Pfanne sofort vom Herd, sonst gehen dir die frischen Noten verloren.
5. Kühlen & ziehen lassen
Pack alles in saubere, ausgekochte Schraubgläser. Die Masse leicht andrücken, sodass keine Luftblasen bleiben. Lass sie draußen abkühlen und dann ab in den Kühlschrank. Es kann sein, dass sich oben eine dünne Butterschicht bildet – das ist klasse, denn so bleibt alles länger frisch. Vor dem Essen rührst du das einfach nochmal unter.

6. Servieren wie ein Profi
Damit die Paste schön streichfähig ist, hol sie etwa 15 Minuten vor dem Servieren aus dem Kühlschrank. In einer kleinen Schale zusammen mit angerösteten Toastscheiben, Zitronenspalten und nach Lust und Laune Schnittlauchröllchen oder Dille auf den Tisch stellen.
Bei uns daheim gehört die Paste zum Weihnachtsessen einfach dazu. Auf dünnem Roggentoast gestrichen, gibt’s die als kleinen Appetitanreger vorm eigentlichen Festmahl. Schon mein Opa fand: Besser kann man die Wartezeit aufs Essen nicht genießen!
Dieses kleine britische Schmankerl beweist, dass einfache Küche richtig raffiniert sein kann. Die Paste ist sparsam in den Zutaten, haut dich aber geschmacklich um. Für mich ist das jedes Mal ein kulinarischer Ausflug in die uralte Genuss-Tradition Englands – und irgendwie fühlt es sich immer ein bisschen besonders an.
Häufig gestellte Fragen
- → Wie genießt man Patum Peperium?
- Verteilen Sie es auf geröstetem Brot, Crackern oder als Würze in Sandwiches und Snacks.
- → Kann man es einfrieren?
- Nein, es sollte im Kühlschrank aufbewahrt werden und hält dort bis zu zwei Monate.
- → Ist der Aufstrich sehr salzig?
- Ja, durch die Sardellen. Verwenden Sie ihn daher sparsam wie ein Würzmittel.
- → Kann die Zubereitung verändert werden?
- Sie können die Gewürze nach Ihrem Geschmack anpassen, aber die Grundzutaten sollten beibehalten werden.
- → Ist der Aufstrich für Kinder geeignet?
- Der kräftige Geschmack ist eher für Erwachsene und Feinschmecker geeignet.