
Karamellisierte Zwiebelmarmelade macht aus ganz normalen Zwiebeln etwas richtig Besonderes. Die Mischung aus langsam geschmorten roten Zwiebeln, fruchtigem Essig und warmen Gewürzen ist superlecker. Die Marmelade ist weich mit etwas Biss und passt mega gut aufs Käsebrot, in dein Pausenbrot oder zu Gegrilltem.
Ich habe die Idee dazu auf einem Weihnachtsmarkt im Elsass aufgeschnappt. Da durfte ich die Zwiebelmarmelade mit Comté probieren. Die Kombi war so gut, dass ich lange an meiner eigenen Version gefeilt habe, um die perfekte Balance zwischen Röstaromen und Gewürzen zu finden.
Wichtige Zutaten
- Rote Zwiebeln - Am besten schön schwer und knackig, dann sind sie frisch. Sie bringen ordentlich Süße und diese tolle Farbe – genau das Richtige für unsere Marmelade. Beim Braten kitzeln wir richtig viel Aroma raus
- Balsamico-Essig - Gibt eine milde Säure und diese fruchtige Tiefe. Du brauchst keinen superteuren, ein einfacherer reicht völlig aus – beim Kochen gehen besondere Noten eh verloren
- Rohrohrzucker - Macht die Marmelade süß und sorgt zusammen mit den Zwiebeln für das tolle Karamellaroma. Dadurch schmilzt der Zucker schön gleichmäßig
- Piment - Erinnert ein bisschen an Zimt, Muskat und Nelke zusammen. Gibt dem Ganzen etwas Warmes und rundet das Ganze richtig ab
Ein bisschen Chiliflocken sorgen übrigens nicht für Schärfe, sondern machen alle anderen Geschmäcker noch deutlicher. So schmeckt einfach alles noch besser.
So klappt’s Schritt für Schritt
1. Zwiebeln vorbereiten
Zuerst die roten Zwiebeln schälen. Dann halbieren und in feine, gleichmäßige Scheiben schneiden – so garen sie echt gleichmäßig. In einem großen Topf mit schwerem Boden oder einer gusseisernen Pfanne Öl auf mittlerer bis hoher Hitze warm machen. Zwiebeln rein und gleich umrühren, damit alles schön mit Öl überzogen ist. Dadurch ziehen die Zwiebeln schnell Wasser und können dann wunderbar karamellisieren. Zwischendurch immer mal durchrühren und etwa 10 Minuten anschwitzen, bis sie glasig und weich werden.
2. Gewürze einrühren
Sobald die Zwiebeln weich sind, Salz, frisch gemahlenen schwarzen Pfeffer, Piment und Chiliflocken dazu. Das Salz ist nicht nur für den Geschmack, sondern holt auch die Süße richtig raus. Alles gut vermischen, damit alle Zwiebeln einen Gewürzmantel abbekommen. Zwei Minuten weitergaren, damit die Aromen sich entfalten und schön in das Öl übergehen. Das duftet sofort herrlich – du bist auf dem richtigen Weg!
3. Zucker und Essig dazugeben
Jetzt kommt der Zucker rein, dazu ein Schuss Rotweinessig und Balsamico. Beim Kontakt mit den heißen Zwiebeln löst sich der Zucker langsam auf. Die Essige sorgen dafür, dass das Ganze nicht zu süß wird. Alles ordentlich durchrühren. Dann die Hitze hochdrehen, damit es ein bisschen sprudelt und die Aromen sich verbinden. Wenn’s kocht, Hitze runter und nur noch ganz leicht weiterköcheln lassen.
4. Einkochen und karamellisieren lassen
Jetzt lässt du alles etwa 20 Minuten bei kleiner Hitze köcheln. Immer wieder umrühren, damit nichts anbrennt. Jetzt passiert das Magische: Das Wasser verschwindet langsam, der Geschmack wird intensiver, der Zucker karamellisiert, und die Essige machen alles rund, ohne zu sauer zu bleiben. Es ist fertig, wenn die Marmelade dickflüssig ist und schön dunkelrot-braun schimmert. Einfach mal mit dem Holzlöffel durchziehen – bleibt kurz eine Spur, ist alles perfekt.

5. Abfüllen und ziehen lassen
Solange die Marmelade noch köchelt, bereitest du die Gläser vor. Wichtig: gründlich waschen und am besten schon vorher im Geschirrspüler laufen lassen oder kurz in sprudelndem Wasser sterilisieren. Fülle die Marmelade ganz heiß bis etwa 1 cm unter den Rand ein. Den Rand mit einem sauberen Tuch abwischen und sofort fest zuschrauben. Die Gläser für einen kleinen Moment auf den Kopf stellen, dann wieder richtig hinstellen. Lasse das Ganze mindestens 14 Tage ruhen, damit sich alle Aromen komplett entfalten können.
Bei uns zu Hause machen wir die Zwiebelmarmelade immer zum Beginn des Herbsts, wenn es draußen kalt wird. Dann riecht die ganze Wohnung herrlich würzig und es beginnt so richtig die Zeit für gemütliche Abende. Ein paar Gläser verschenke ich jedes Jahr zu Weihnachten an Freunde.
Karamellisierte Zwiebelmarmelade verkörpert für mich richtig entspannte Küche. Mit etwas Zeit und Fingerspitzengefühl wird aus ein paar Basiszutaten echt was Besonderes. Jedes Mal, wenn ich ein Glas öffne, denke ich an die vielen schönen, einfachen Dinge, die Zeit und Liebe beim Kochen bringen.
Häufig gestellte Fragen
- → Wozu passt das Chutney?
- Ideal zu Käse, kaltem Fleisch, Hauptgerichten oder einfach auf frischem Brot.
- → Wie lange kann man es lagern?
- In sterilen, luftdichten Gläsern im Kühlschrank bis zu 6 Monate haltbar.
- → Kann man die Zutaten anpassen?
- Die Gewürze können angepasst oder Kräuter wie Thymian oder Rosmarin hinzugefügt werden.
- → Ist das Chutney sehr scharf?
- Das Schärfeniveau ist mild, kann aber je nach Vorliebe mit Chili-Flocken angepasst werden.
- → Eignet es sich für spezielle Ernährungsweisen?
- Ja, das Chutney ist vegetarisch, glutenfrei und frei von Milchprodukten.