
Französische Crullers sind wie ein Kurzurlaub für den Gaumen – eine Mischung aus fluffigem Brandteigring und feinem Gebäck. Wenn du das knackige Äußere aufbeißt, wartest du nicht lang auf einen herrlich luftigen Kern. Ein zarter Hauch von Ahornsirup-Glasur macht aus denen ein echtes Highlight am Frühstückstisch. Plötzlich fühlt sich jeder Morgen besonders an. Mit jedem Bissen spürst du, wie hier französisches Handwerk modern gedacht wurde.
Letzten Sonntag gab’s die Crullers bei uns zum Brunch. Mein Neffe, sonst ziemlich wählerisch, konnte nach drei Stück kaum noch aufhören. Was mich an dem Ganzen begeistert: Der Brandteig bekommt durch das Frittieren einen total eigenen Twist. Nichts mit Eclairs oder Windbeuteln – das hier ist was Neues.
Wichtige Zutaten
- Volle Milch – Der Fettgehalt bringt richtig Geschmack und macht die Teigringe weich. Hab’s mal mit fettarmer Milch probiert, aber das war’s nicht: Weniger Aroma, Teig weniger fluffig
- Butter – Gönn dir eine gute Butter, idealerweise aus Frischmilch. Das hebt das Aroma und macht die Crullers extra saftig
- Mehl – Normales Haushaltsmehl ist perfekt, achte nur aufs Haltbarkeitsdatum. Zu altes Mehl? Schmeckt irgendwie muffig
- Eier – Das Geheimnis für den luftigen Biss. Am besten immer Zimmertemperatur, dann mischt sich alles besser und der Teig wird schön gleichmäßig
Ein Tipp: Die Teigringe vor dem Frittieren einzufrieren, ist echt entscheidend! So lassen sie sich viel besser anpacken und werden beim Frittieren außen ruckzuck kross, während das Innere fluffig bleibt.
Exakte Schritt-für-Schritt-Anleitung
Brandteig anrühren
Leg dir gleich alle Zutaten und Werkzeuge bereit – hier zählt Schnelligkeit. In einer Schüssel Mehl mit Zucker, braunem Zucker und Salz ordentlich mischen. Das sorgt dafür, dass alles gleichmäßig verteilt ist. Milch in einen Topf geben, Butter kleingeschnitten dazu und alles bei mittlerer Hitze aufkochen. Rühr immer mal um, damit die Butter überall schmilzt. Sobald’s kocht, vom Herd ziehen, die Mehlmischung komplett dazu und mit einem Kochlöffel kräftig untermengen. Am Ende hast du einen glatten Teig, der nicht mehr klebt.
Teig abtrocknen
Jetzt landet der Topf nochmal auf dem Herd, wieder mittlere Hitze. Rühre bei weiterem Erhitzen kräftig für rund zwei Minuten. Damit verdampft überschüssiges Wasser und das Mehl wird vorgegart. Bist du fertig, klebt unten eine dünne Schicht im Topf, und der Teig lässt sich leicht als Ball abheben. Lieber fest und glatt als zu trocken – so muss die Konsistenz sein.
Eier einarbeiten
Der heiße Teig kommt sofort in die Schüssel der Küchenmaschine (Flachrührer nutzen). Bei mittlerer Stufe kurz aufschlagen, damit er ein bisschen abkühlt und die Eier nicht stocken. Dann runterschalten und jedes Ei nacheinander dazu – nie alles auf einmal. Nach jedem Ei schön mischen, erst weitermachen, wenn alles aufgenommen wurde. Kurz sieht der Teig komisch aus, aber bleib geduldig – das wird wieder cremig und glänzend. Ganz zum Schluss noch ein extra Eiweiß dazugeben; das macht den Teig noch lockerer. Hebt der Teighaken und der Teig zieht ein weiches V, passt's.
Crullers formen
Schneide dir Backpapier-Quadrate, ungefähr 10 cm. Den Teig füllst du in einen Spritzbeutel mit Sterntülle (Öffnung ca. 1 cm), dann drehst du auf jedes Blatt einen Kreis von 6 bis 7 cm Durchmesser. Lass die Enden ruhig zusammentreffen. Die Sterntülle sorgt für die typischen Rillen, die nach dem Frittieren richtig knusprig werden. Mit allem auf ein Backblech, dann im Kühli 30 Minuten kalt stellen, danach ab in den Gefrierschrank – mindestens 1 Stunde, gern über Nacht.
Glasur anrühren
Während die Teigringe frieren, verrührst du gesiebten Puderzucker, Ahornsirup, eine Prise Salz und ein bisschen Milch in einer kleinen Schale. Mix so lang, bis keine Klümpchen mehr übrig sind. Die Glasur soll gut an den Ringen haften, aber noch zähflüssig sein und verlaufen. Wenn’s zu dick ist, mit etwas Milch verdünnen. Zu flüssig? Einfach mehr Puderzucker unterrühren.
Frittieren & veredeln
Zum Frittieren eignet sich Sonnenblumen- oder Rapsöl – das findest du leicht im Supermarkt. Erhitz das Öl in einem tiefen Topf oder der Fritteuse genau auf 168°C. Jetzt die tiefkühlfrischen Crullers vorsichtig vom Papier lösen und immer nur zwei bis drei auf einmal ins heiße Öl legen, sonst wird’s zu kalt. Nach zirka 2 Minuten, sobald die Unterseite goldig ist, drehst du sie. Die Rückseite braucht nochmal 2 Minuten, damit alles schön gleichmäßig braun ist. Danach rausnehmen und kurz auf Küchenkrepp abtropfen lassen.
Glasieren & servieren
Schnapp dir die noch lauwarmen Crullers (nicht mehr heiß!) und tunk vorsichtig die Oberseite in die Glasur. Wieder auf das Gitter legen, so kann der Überzug abtropfen und antrocknen. Ein paar Nüsse oder etwas grobes Meersalz drauf, bevor die Glasur fest ist – das ist das kleine Extra. Die Crullers schmecken am besten bei Zimmertemperatur und sollten innerhalb von 24 Stunden gegessen werden – dann sind sie einfach traumhaft fluffig.
Meine Liebe zu Crullers fing in Paris an. In einer kleinen Bäckerei im Marais habe ich zum ersten Mal diese französische Variante der amerikanischen Donuts probiert. Faszinierend, wie der Brandteig den Biss komplett verändert hat. Nach ein paar Experimenten zu Hause war für mich klar: Öl-Temperatur und das Einfrieren vorab sind das A und O für einen richtig guten Cruller.

Mein Fazit
Für mich verbinden diese französischen Crullers raffinierte Backkunst mit echtem Genuss zum Anfassen. Edel und trotzdem richtig gemütlich, machen sie aus einer Tasse Kaffee einen kleinen Festmoment. Und wenn du das einmal kannst, sind den Abwandlungen keine Grenzen gesetzt – probier dich am Guss oder misch mal Gewürze unter den Teig. Eins bleibt immer gleich: Diese goldbraunen Ringe überraschen mit ihrem Kontrast und kommen garantiert gut an.
Häufig gestellte Fragen
- → Was macht Crullers so besonders?
- Ihre außergewöhnliche Textur – außen herrlich knusprig, innen zart und luftig, dank der frittierten Brandteigbasis.
- → Kann man sie vorbereiten?
- Ja, vor dem Frittieren einfrieren klappt wunderbar. Im Gefrierschrank halten sie bis zu mehreren Wochen frisch.
- → Wie gelingt die perfekte Form?
- Mit einer Spritztülle in Sternform auf Backpapier spritzen und regelmäßig üben – dann sitzt jede Rundung.
- → Lässt sich der Guss variieren?
- Klar! Du kannst den Ahornsirup durch Honig, Vanille oder Gewürze deiner Wahl ersetzen.
- → Welche Temperatur eignet sich zum Frittieren?
- 168 °C sind ideal. So gelingen sie goldbraun und knusprig – ohne zu fettig zu werden.