
Dieses brasilianische Dessert besteht aus 18 hauchdünnen Kuchenschichten, die mit einer süßen Guavenpaste gefüllt sind und zusammengerollt werden. Ein echter Hingucker am Tisch – vollgepackt mit Geschmack und optisch einfach wow.
Jedes Mal wenn was Besonderes ansteht, back ich diesen Kuchen. Ich hab das am Anfang in Brasilien kennengelernt – auf einer Familienfeier kam gleich erstmal das Handy für Fotos raus, lange bevor probiert wurde.
Zutaten
Für den Kuchenteig- 45 EL ungesalzene Butter: Zimmertemperatur, plus etwas mehr fürs Einfetten der Bleche. Guter Buttergeschmack macht’s aus
- 3 Tassen und 1,5 EL Zucker: Nicht zu süß, passt einfach
- 9 große Eigelbe: Zimmertemperatur, damit der Teig saftig und fein wird
- 4,5 Tassen Weizenmehl: Plus was zum Ausstäuben für die Bleche. Qualität zahlt sich aus
- 9 große Eiweiße: Steif schlagen, das gibt dem Kuchen Leichtigkeit
- 800 g Guavenpaste (Goiabada): In Stücken. Nimm eine gute Marke, das macht den Unterschied
- 180 ml Wasser: Damit wird die Paste cremig
- 1,5 EL Portwein: Optional, gibt Tiefe beim Geschmack
- 18 EL feiner Zucker: Zum Bestreuen, aufteilen
Einfache Anleitung
- Alles vorbereiten:
- Messe alle Zutaten für den Teig ab und halte sie griffbereit. Ein bisschen Ordnung vorneweg macht’s später einfacher.
- Füllung anrühren:
- Guavenpaste, Wasser und ggf. Port in einen kleinen Topf geben. Auf mittlerer bis hoher Hitze aufkochen, dabei rühren, bis alles glatt geschmolzen ist. Falls noch Stücke drin sind, durchs Sieb geben. Auskühlen lassen, dann in 9 Portionen teilen.
- Teig mischen:
- Butter mit dem Mixer mittelhoch schlagen, ca. 2 Minuten. Zucker langsam dazu und alles noch mal 3–5 Minuten cremig schlagen. Dann eins nach dem anderen die Eigelbe bei niedriger Geschwindigkeit zugeben. Nach jeder Zugabe kurz weiterschlagen.
- Mehl einarbeiten:
- Jetzt nach und nach das Mehl bei kleiner Stufe rein – immer schön am Schüsselrand langkratzen damit alles gut vermischt ist.
- Eiweiß unterheben:
- Mit dem Teigschaber locker das steifgeschlagene Eiweiß reinmischen. Nur vorsichtig wenden, damit der Teig fluffig bleibt. Backofen auf 180 °C vorheizen.
- Schichten backen:
- 9 Backbleche (ca. 25 × 38 cm) einfetten und mit Mehl ausstäuben. Je eine Tasse Teig auf jedes Blech streichen – möglichst dünn und gleichmäßig. Die erste Schicht 3,5 bis 4 Minuten backen, sie soll nicht bräunen.
- Loslösen:
- Das Blech rausnehmen und auf ein mit Küchentuch bedecktes Brett legen. Kuchen ist sehr zart – mit einem Messer ganz vorsichtig am Rand lösen. Oben etwas Zucker drüberstreuen, Küchentuch obenauf, dann ein zweites (größeres) Blech drüberlegen. Mit beiden Blechen und dem Tuch zusammen stürzen, sodass die Schicht rauskommt.
- Zusammenrollen:
- Oberes Blech abheben, unteres samt Tuch rausziehen. Jetzt zügig Guavencreme auf die Schicht streichen und von der kurzen Seite anfangen zu rollen – dabei das Tuch zum Helfen nutzen. Die ganze Schicht mit Hilfe des Tuchs aufrollen und zum Auskühlen beiseitestellen.
- Alles schichten:
- Jede neue Kuchenschicht wird mit Guavenpaste bestrichen und um die vorige Rolle gewickelt. Reißt mal was, dann drück die Stelle mit den Fingern einfach sanft zusammen und streu noch mal etwas Zucker drüber solange alles noch warm ist. Zum Schluss die Enden sauber abschneiden.
Ohne Guavenpaste geht’s hier gar nicht. Die intensive Farbe und ihr exotisches Aroma machen aus einem einfachen Rollkuchen ein echtes Geschmackshighlight. In Recife gibt’s für diesen Kuchen ganze Cafés – so beliebt ist er.

Aufbewahrung
Im Kühlschrank bleibt der Kuchen locker eine Woche frisch – am besten in Backpapier oder Frischhaltefolie wickeln. Bei Zimmertemperatur ist er etwa drei Tage haltbar. Zum Einfrieren in Scheiben schneiden und einzeln abpacken, dann hast du immer einen Vorrat. Gefroren hält er sich einen Monat.
Varianten und Ersatz
Statt Guavenpaste funktioniert’s auch super mit Nuss-Nougat-Creme oder Karamell-Aufstrich – Dulce de Leche gibt dem Ganzen ordentlich Schmelz. Du kannst auch Fruchtpasten wie Quitte oder Aprikose probieren. Wer’s leichter möchte, mischt etwas Frischkäse in den Teig – das macht ihn saftig und weniger buttrig.
Serviervorschläge
Klassisch gibt’s dünne Scheiben – dazu am besten kräftigen Kaffee, am liebsten in kleiner Tasse. Edler wirkt’s, wenn du die Scheiben fächerförmig auf einer Platte anrichtest und mit frischen Minzblättern und Beeren dekorierst. Mit einem Klecks leicht gezuckerter Crème fraîche und ein paar Tropenfrüchten wie Mango oder Ananas wird’s ein richtiges Dessert-Highlight.
Hintergrund
Bolo de Rolo ist in Brasilien so wichtig, dass er 2008 in Pernambuco als Kulturerbe anerkannt wurde. Ursprünglich kommt er aus dem Nordosten des Landes – portugiesische Siedler haben europäische Techniken einfach mit der tropischen Guave kombiniert. Mal gibt’s 10, mal gibt’s 20 Schichten – Hauptsache fein. Bei Hochzeiten, Geburtstagen und Weihnachten gehört er in Brasilien immer dazu.
Häufig gestellte Fragen
- → Was ist ein Bolo de Rolo?
Der Bolo de Rolo ist ein traditioneller brasilianischer Kuchen aus hauchdünnen, aufgerollten Schichten mit einer süßen Goyavefüllung.
- → Wie ist die Konsistenz von Bolo de Rolo?
Dieser Kuchen ist zart und weich, dank seiner dünnen Schichten und dem sorgfältigen Aufrollen.
- → Kann man die Goyavepaste ersetzen?
Ja, die Goyavefüllung kann durch Nutella oder Dulce de Leche ersetzt werden, um andere Geschmacksvarianten auszuprobieren.
- → Wie bewahrt man Bolo de Rolo auf?
Im Kühlschrank hält er sich eine Woche, bei Raumtemperatur drei Tage und im Gefrierfach bis zu einem Monat.
- → Womit kann man Bolo de Rolo servieren?
Bolo de Rolo schmeckt hervorragend mit Vanille- oder Kokoseis oder zusammen mit einer Scheibe Edamer Käse.