
Dieses belgische Kult-Dessert ist meine ganz eigene Familienversion der Lütticher Waffeln – ein Geheimtipp von meiner Oma. Der Mix aus knusprig karamellisierter Außenseite und fluffig-zimtweichem Kern ist einfach einzigartig.
An so einem verregneten Sonntag hat meine Oma diese Waffeln aus ihrem alten Eisen gezaubert und alle sind sofort aus ihren Verstecken gekommen. Genau wie damals schleichen heute meine Kinder schon in die Küche, wenn’s bei uns wieder diese Waffeln gibt.
Zutaten
- 315 g Weizenmehl: ist das Grundgerüst für die Waffelmasse
- 30 g brauner Zucker: bringt einen kräftigeren Karamellgeschmack als weißer Zucker
- 1 Päckchen Vanillezucker: macht den Teig richtig aromatisch
- 125 ml lauwarme Vollmilch: Fett sorgt für das typische Mundgefühl
- 12 g frische Hefe oder 5 g Trockenhefe: idealerweise Frischhefe nehmen, für mehr Geschmack
- 2 mittelgroße Eier: binden alles und machen’s schön reichhaltig
- 115 g weiche Butter mit Salz: das Salz betont die Süße nochmal
- 0,5 TL Zimt: Ceylon-Zimt für den besonderen Twist
- 2 EL brauner Rum: optional, bringt aber das gewisse Etwas
- 70 g Hagelzucker: sorgt für die typischen knusprigen Zuckerstücke
Locker Schritt für Schritt
- Hefe anspringen lassen:
- Rühr die Hefe in die lauwarme Milch, gib einen Teelöffel Zucker dazu und deck das Ganze ab. Lass es etwa 10 Minuten stehen, bis’s schön schaumig ist – dann weißt du, dass die Hefe loslegt.
- Teigmischung vorbereiten:
- Gib Mehl, Zimt und restlichen braunen Zucker in eine große Schüssel und vermenge alles ordentlich, bis keine Klümpchen bleiben.
- Flüssiges ran:
- Jetzt kommen die aktivierte Hefe, locker verquirlte Eier sowie Rum dazu. Alles kräftig mit einem Löffel oder den Knethaken etwa 5 Minuten mischen, bis der Teig schön elastisch wirkt.
- Butter untermischen:
- Nach und nach die weiche Butter in Stücken einkneten und dabei die ganze Zeit weiterrühren, so für ca. 3 Minuten, bis der Teig die Butter ganz aufgenommen hat.
- Teig ruhen lassen:
- Bedecke die Schüssel mit einem feuchten Tuch und stell sie an einen warmen Ort, etwa in den Ofen mit Lampe an. Nach ein bis zwei Stunden sollte sich das Volumen verdoppelt haben.
- Hagelzucker unterheben:
- Drück vorsichtig die Luft aus dem Teig und falte den Hagelzucker zügig ein. Dabei nicht zu lange kneten, sonst lösen sich die Zuckerstücke auf.
- Teigkugeln formen:
- Teil den Teig in 10 gleich große, etwa 70 Gramm schwere Portionen. Beträufel deine Hände etwas mit Mehl, dann bleibt nichts kleben.
- Kurz ruhen lassen:
- Leg die Kugeln mit etwas Abstand (ca. 5 cm) auf ein Backpapierblech und lass sie 20 Minuten “runterkommen”.
- Waffeleisen aufheizen:
- Starte dein Waffeleisen auf mittlerere Stufe ungefähr 5 Minuten vor dem Backen. Dann ist’s überall heiß genug.
- Waffeln backen:
- Päckchenweise jeweils zwei Teigkugeln im heißen Eisen backen. Wenn du magst, extra Hagelzucker drauf. Schließ das Eisen und gib den Waffeln 4 bis 5 Minuten – goldbraun und knusprig sollen sie sein.
- Einfach genießen:
- Am besten noch warm essen, wenn’s innen noch ein bisschen schmilzt. Oder auskühlen lassen und lauter Karamellkruste genießen.
Was du wissen solltest
- In einer Dose bleiben die Waffeln 3 Tage super frisch
- Noch mal 2 Minuten im Backofen bei 150°C, dann schmecken sie wie neu
- Ohne Hagelzucker geht’s einfach nicht original
Meine Oma hat immer noch einen Extra-Hauch Salz dazugegeben, obwohl schon Salzbutter drin war. Sie meinte, das sei ihr Trick, damit das Karamell durch den Hagelzucker noch intensiver wird. Nach all den Jahren muss ich ihr da echt recht geben.
Frisch und haltbar
Am besten sind die Lütticher Waffeln direkt am Backtag. In einer Dose bleiben sie aber auch bis zu 3 Tage weich und lecker, wenn du sie einfach bei Zimmertemperatur lagerst. Im Kühlschrank werden sie nur hart. Für den frischen Biss: Einfach 2 Minuten im vorgeheizten Ofen bei 150°C aufbacken. Du kannst sie auch einzeln in Frischhaltefolie wickeln und dann eingefrieren – das klappt problemlos für 2 Monate. Zum Essen einfach erst bei Raumtemperatur auftauen, dann kurz aufbacken.

Andere Varianten
Du kannst den Klassiker easy abwandeln. Statt Zimt mal mit Vanillepulver oder Vanilleextrakt probieren. Für mehr Frische reib etwas Orangen- oder Zitronenschale unter. Belgischer Hagelzucker ist das Original, aber grob zerstoßene Zuckerwürfel gehen auch. Wer keinen Alkohol will, nimmt Vanilleextrakt oder lässt den Rum einfach weg.
Hintergrund der Lütticher Waffel
Die Lütticher ist im Vergleich zur Brüsseler Waffel viel dichter und weicher. Angeblich hat sie im 18. Jahrhundert ein Koch für den Fürstbischof von Lüttich kreiert, als kräftigen, weichen Kuchen aus Hefeteig mit karamellisiertem Hagelzucker. Laut meiner Oma aus Lüttich machen vor allem Butterqualität und viel Zeit beim Ruhen den entscheidenden Unterschied. Deswegen sind sie in aller Welt so begehrt.
Häufig gestellte Fragen
- → Was macht Lütticher Waffeln so besonders?
Lütticher Waffeln zeichnen sich durch ihre weiche Konsistenz und den Hagelzucker aus, der beim Backen leicht karamellisiert und eine feine Textur verleiht.
- → Kann Hagelzucker durch etwas anderes ersetzt werden?
Hagelzucker ist entscheidend für die typische Konsistenz der Lütticher Waffeln. Alternativ könnten Sie grob zerstoßenen Zucker verwenden.
- → Braucht man ein spezielles Waffeleisen?
Ein herkömmliches Waffeleisen reicht völlig aus. Achten Sie darauf, dass Sie die Teigstücke nicht zu sehr zusammendrücken, damit sie beim Backen aufgehen können.
- → Wie kann man den Teig noch aromatischer machen?
Geben Sie zusätzlich etwas mehr Vanille, Zimt oder auch Schalenabrieb von Zitrusfrüchten hinzu, um den Geschmack individuell anzupassen.
- → Wie lange bleiben die Waffeln frisch?
Die Waffeln bleiben in einer luftdichten Box 2 bis 3 Tage frisch. Für ein bisschen Wärme können sie im Toaster wieder aufgefrischt werden.
- → Ist der Rum im Teig absolut notwendig?
Der Rum ist optional und dient nur der Geschmacksverfeinerung. Er lässt sich durch andere Aromen ersetzen oder einfach weglassen.