
Als ich dieses glutenfreie Karottengebäck zum ersten Mal probiert hab, war ich total begeistert von der weichen Konsistenz – richtig locker, saftig und nicht zu schwer. Viele Sachen ohne Gluten schmecken irgendwie fade, aber das hier ist einfach rundum lecker. Die Kombi aus gerösteten Pinienkernen, in Rum getränkten Sultaninen und frisch geraspelten Karotten bringt immer mehr Geschmack raus, je länger es steht. Richtig besonders an diesem Kuchen: Das Mandelmehl gibt richtig guten Halt und macht jeden Bissen schön fluffig und aromatisch.
Ich hab diesen Kuchen schon so oft für Freunde mit Zöliakie gebacken und alle wollten immer gleich das Rezept. Letzten Monat hab ich ihn mit zu einer Einladung genommen – die Hälfte dort konnte nicht glauben, dass da kein Gluten drinsteckt. Wichtig ist, sich für jede Aktion genug Zeit zu lassen, besonders beim goldgelben Rösten der Pinienkerne.
Unverzichtbare Zutaten
- Mandelmehl – Die Basis für das glutenfreie Gebäck. Kauf am besten sehr fein gemahlenes und leicht feuchtes Mandelmehl – das bringt am meisten. Ich nehm gern das ohne Haut für die super-cremige Textur, mit Haut klappt aber auch für einen rustikaleren Touch
- Karotten – Such dir knackige, leuchtend orangefarbene Möhren, gern noch mit Grün dran. Die schmecken frischer und süßer. Am besten selber grob reiben, die fertigen aus dem Beutel sind viel trockener – der Unterschied ist echt riesig
- Goldene Sultaninen – Die größeren, dickeren Verwandten der normalen Rosinen bringen richtig viel Süße. Unbedingt im Rum einweichen – das macht einen echten Unterschied, auch wenn du vielleicht denkst, das könnte man sich sparen
- Olivenöl – Am besten ein mildes, fruchtiges Olivenöl, kein kräftiges oder bitteres nehmen. Das Öl bringt feine Noten rein, die Sonnenblumen- oder Rapsöl einfach nicht schaffen
Diese Zutaten hab ich erst nach und nach für mich entdeckt. Das eine Mal hatte ich statt Olivenöl einfach neutrales Öl genommen – irgendwas hat da gefehlt. Olivenöl gibt dem Ganzen eine ganz leichte Fruchtigkeit und passt super zu den Karotten.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
Form und Pinienkerne vorbereiten
Stell erst den Ofen auf 180°C ein. Dann schnapp dir eine Springform mit 23 cm Durchmesser, leg sie am Boden mit Backpapier aus und streich die Ränder leicht mit Olivenöl ein. Damit löst sich später alles ganz easy. Gib die Pinienkerne in eine trockene Pfanne und röste sie bei mittlerer Hitze, dabei immer wieder mal schwenken. Warte, bis sie goldgelb sind – dauert ungefähr 3 bis 4 Minuten. Die Röstung macht die Kerne super aromatisch, also das lieber nicht überspringen! Sobald sie fertig sind, direkt auf einen Teller zum Auskühlen kippen.
Karotten und Sultaninen zubereiten
Wasch und schäl die Karotten und reib sie dann auf der mittleren Seite deiner Reibe. Leg sie zwischen Küchenpapier und drück das überschüssige Wasser sanft raus. Zu viel Feuchtigkeit macht den Kuchen schnell matschig – daher ist der Schritt echt wichtig. Gib die Sultaninen mit dem Rum in einen kleinen Topf, lass es kurz aufkochen und dann ca. 3 Minuten leise köcheln, bis die Sultaninen dick und saftig sind. Vom Herd nehmen und abkühlen lassen – während sie stehen, saugen sie noch mehr vom Rum auf.
Teig anrühren
Zucker und Olivenöl in eine große Schüssel geben und mit dem Handmixer etwa 2 bis 3 Minuten kräftig aufschlagen. Die Mischung wird dabei etwas heller und fluffiger – du schlägst hier ordentlich Luft unter, so bleibt der Kuchen locker, auch ohne Gluten. Gib den Vanilleextrakt dazu. Dann kommen die Eier nacheinander rein; jedes ordentlich untermixen, bevor das nächste reinkommt, so verbindet sich alles perfekt und gerinnt nicht.
Trockene Zutaten und Extras einarbeiten
Jetzt hebst du vorsichtig das Mandelmehl und die frisch geriebene Muskatnuss unter – am besten eine große Metallkelle oder einen Gummischaber nehmen. Wirklich nur so viel wie nötig mischen, sonst wird's kompakt statt fluffig. Sobald das Mehl fast reingearbeitet ist, die Karotten, die eingeweichten Sultaninen samt Rum, Zitronenschale und -saft dazugeben. Locker umrühren, nur bis sich alles verteilt hat. Der Teig sieht dann ziemlich feucht und stückig aus – das passt so.

Ab in den Ofen
Den Teig gleichmäßig in die vorbereitete Form füllen und bis zum Rand streichen. Die gerösteten Pinienkerne drüberstreuen – die sinken beim Backen ein bisschen ein. Auf mittlerer Schiene ca. 30 bis 40 Minuten backen. Fertig ist der Kuchen, wenn die Oberfläche schön goldbraun ist, und beim Reinstechen in die Mitte mit einem Holzstäbchen kleben nur noch ein paar feuchte Krümel dran. Lass alles noch 10 Minuten in der Form abkühlen, dann Springform lösen und zum kompletten Auskühlen auf ein Kuchengitter stellen.
Meine italienische Oma meinte immer: Karotten sind das geheime Highlight beim Backen. Als ich ihr diese glutenfreie Version gegeben hab, war sie erst skeptisch. Ein Bissen später meinte sie nur: Gibt nix Besseres. Die natürliche Süße und Saftigkeit der Möhren verhindern diesen trocken-sandigen Effekt, den man sonst ohne Gluten kennt.
Der Vielseitigkeits-Kick
Was die meisten an diesem Karottengebäck überrascht: Es ist total vielseitig. Ich hab‘s schon edel mit Mascarponecreme und Rum zum Dinner serviert, aber auch nachmittags einfach zum Tee gereicht – funktioniert beides top. Dank Mandeln und Olivenöl hat das Ganze einen mediterranen Touch, der sowohl bodenständig als auch elegant rüberkommt.
Beste Kombi-Ideen
Der Mix aus Rum, Muskatnuss und Zitrone im Kuchen passt perfekt zu Kaffee oder süßen Weinen. Morgens oder am Nachmittag schmeckt er am besten zu mittelstarkem Kaffee mit Karamellnoten. Als Dessert dazu – ein Gläschen Vin Santo oder Moscato d’Asti bringt die nussigen Aromen so richtig zum Leuchten.
Saison-Tipps
Durch das ganze Jahr lecker, aber besonders in der Übergangszeit mag ich den Kuchen am meisten. Im Herbst macht eine Prise Nelkenpulver den Geschmack wärmer. Im Frühling gern mehr Zitronenabrieb, das bringt Frische. Das Grundrezept lässt echt viele Spielräume zu, ohne dass der Kuchen leidet.
Nach vielen Jahren Backen für kleine und große Gruppen habe ich echt zu schätzen gelernt, dass dieses Gebäck ganz nebenbei für viele Leute passt. Am schönsten ist der Moment, wenn jemand erstaunt merkt, dass der super-saftige Kuchen ohne Gluten ist. Hier ist nichts nur "gut für glutenfrei" – das Teil ist einfach rundum klasse, mit Mandelmehl für extra Aroma und Saftigkeit, wie man‘s mit Weizenmehl selten hinkriegt. Egal ob Gluten-Verzicht oder einfach nur Bock auf was Besonderes: Das Original von Nigella sollte wirklich fest auf eurer Favoritenliste stehen.
Häufig gestellte Fragen
- → Ist der Kuchen wirklich glutenfrei?
- Ja, komplett! Statt herkömmlichem Mehl verwenden wir Mandelmehl, das völlig glutenfrei ist.
- → Kann man den Rum ersetzen?
- Natürlich! Sie können Orangensaft oder einfach Wasser verwenden, um die Sultaninen einzuweichen.
- → Wie bewahrt man den Kuchen auf?
- Am besten in einer luftdichten Dose bei Zimmertemperatur für 3-4 Tage oder im Kühlschrank bis zu einer Woche.
- → Ist der Kuchen auch für Vegetarier geeignet?
- Ja, der Kuchen passt perfekt zu einer vegetarischen Ernährung.
- → Kann man den Kuchen einfrieren?
- Klar! Wickeln Sie ihn in Frischhaltefolie und frieren Sie ihn für bis zu einem Monat ein.