
Dieses knusprig-weiche Dessert aus dem Nahen Osten habe ich ganz ohne tierische Produkte nachgebaut. Die Mischung aus goldener Kataifi-Teigfäden und cremigem Cashewkäse macht super viel Spaß – sogar meine Freunde, die nichts von vegan halten, sind begeistert.
Das erste Mal hab ich das vegane Kunafa für den Geburtstag von einem Freund gemacht. Er hat’s mega vermisst, seitdem er vegan lebt. Seine Freude, als er probiert hat und gemerkt hat, wie lecker’s ist, war einfach unschlagbar.
Zutaten
- Für den Boden:
- 450 g Kataifi-Teig (superdünne Stränge, gibt’s oft im türkischen Laden)
- 225 g vegane Margarine, damit der Teig richtig schön kross wird
- Für die cremige Füllung:
- 140 g Cashewkerne, am besten natur, nicht gesalzen
- 1,2 L heißes Wasser, damit werden die Nüsse weich
- 100 g Tapiokastärke, die sorgt für den typischen Zieh-Käse-Effekt
- 1,5 EL Olivenöl, macht’s ein bisschen edler im Geschmack
- 1,5 EL frischer Zitronensaft für eine feine Säure
- 1,5 TL Salz bringt alles auf Geschmack
- Für den fruchtigen Sirup:
- 240 ml Wasser – wir brauchen eine Basis
- 400 g Kokosblütenzucker oder brauner Zucker für eine richtig schöne Farbe
- 1 TL Zitronensaft, verhindert Zuckerkristalle
- 1 EL Orangenblütenwasser – typisch für den Geschmack, gibt’s in gut sortierten Supermärkten und im Asia-Laden
- Toppings:
- Gehackte Pistazien für den Crunch und Farbe
Einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Alles vorbereiten:
- Heiz zuerst deinen Backofen auf 180 °C vor und nimm eine rechteckige Auflaufform (23x33 cm) oder eine runde (etwa 30 cm Durchmesser). Fette die Ränder ein bisschen, dann geht später alles einfach raus.
- Kataifi-Teig zerkleinern:
- Wenn nötig auseinander zupfen oder mit der Küchenmaschine kurz auflockern. Gib die Margarine dazu (vorher schmelzen) und misch alles mit den Händen – jeder Faden muss was abbekommen, sonst wird’s nicht goldbraun.
- Die Hälfte als Boden drücken:
- Hälfte vom Teig-Mix in die Form geben, gut andrücken – auch am Rand ein bisschen hochziehen. Soll alles schön fest sitzen, damit die Füllung nicht rausläuft.
- Cashewkäse anrühren:
- Alle Zutaten für die Käsemasse in den Mixer packen. Wenn die Cashews nicht lange eingeweicht sind, einfach ein paar Minuten kräftig pürieren, bis keine Stückchen mehr drin sind. Dann das Püree in einen Topf geben und bei mittlerer bis hoher Hitze rühren. Erst sieht’s komisch aus, dann wird’s richtig stretchy und erinnert an flüssigen Mozzarella.
- Alles zusammensetzen:
- Die Käsemasse sofort auf den Teigboden gießen. 5 Minuten ruhen lassen. Restlichen Teig locker als Deckel verteilen und sanft, aber nicht zu fest festdrücken. Noch mal 5 Minuten warten, dann ab in den Ofen – etwa 35 bis 45 Minuten, der Deckel muss goldbraun sein.
- Sirup zubereiten:
- Stell währenddessen den Sirup her: Wasser und Zucker in den Topf geben, aufkochen und dabei immer wieder umrühren. Dann Zitronensaft dazu, köcheln lassen, bis er leicht andickt. Herd aus, Orangenblütenwasser reinrühren – Nase ranhalten, es duftet herrlich.
- Servieren:
- Nach dem Backen 5 Minuten abkühlen lassen. Dann vorsichtig aus der Form stürzen – vorher am Rand mit einem Messer entlangfahren. Mit Pistazien bestreuen, einen Schwung vom Sirup drübergeben (nicht alles auf einmal) und heiß servieren. Den Rest vom Sirup kannst du auf den Tisch stellen, jeder nimmt sich, wie er mag.
Für mich ist Orangenblütenwasser das echte Geheimnis. Beim ersten Mal Libanonreise hab ich rausgefunden, wie aus einem einfachen Sirup ein richtiges Highlight wird. Seitdem hab ich immer eine Flasche davon auf Vorrat, nur für dieses Dessert.

Aufbewahren & Aufwärmen
Im Kühlschrank hält das vegane Kunafa 3 bis 4 Tage, luftdicht verpackt. Zum Aufwärmen lieber für etwa 10 Minuten in den Backofen bei 150 °C schieben, dann bleibt es knusprig. Mikrowelle lieber lassen, sonst wird’s labberig. Pack den Sirup am besten erst frisch drauf, wenn du wieder warm machst – so bleibt alles top!
Abwandlungen & eigene Ideen
Spiel ruhig rum! Ein Hauch Vanille oder Kardamom macht den Cashewkäse anders, wer mag legt noch eine dünne Schicht vegane Schokocreme zwischen Käse und Teigdeckel. Meine Familie mixt manchmal eingeweichte Cranberries drunter, dann gibt’s sogar eine leicht fruchtige Note – echt lecker.
Ursprung & Tradition
Kunafa stammt aus dem Nahen Osten und ist gerade im Ramadan extrem beliebt. Fast jede Gegend macht sie ein bisschen anders. In Syrien und im Libanon ist Käse drin, in Ägypten nehmen sie Vanillecreme. Diese vegane Version bringt das typische Feeling und lässt wirklich niemanden außen vor – knusprig, weich, vertraut und doch ein bisschen neu.
Häufig gestellte Fragen
- → Wie wird die vegane Käsetextur erreicht?
Der Trick liegt darin, eingeweichte Cashewkerne mit Tapiokastärke zu pürieren und den Mix zu kochen, bis eine elastische, mozzarellartige Konsistenz entsteht. Dabei ist ständiges Rühren wichtig.
- → Kann man die Kataifi-Teigfäden ersetzen?
Kataifi ist sehr speziell. Falls nicht erhältlich, können hauchdünn gerissene Phyllo-Blätter verwendet werden. Die Textur wird aber etwas anders.
- → Wie bleibt Kunafa frisch?
Am besten frisch und warm genießen. Im Kühlschrank hält sie 2-3 Tage, einfach im Ofen aufwärmen vor dem Servieren.
- → Warum Tapiokastärke verwenden?
Die Stärke gibt dem pflanzlichen Käse seine elastische Konsistenz. Sie bindet die Zutaten und sorgt für eine cremige Textur beim Erhitzen.
- → Wie kann man das Dessert weniger süß machen?
Einfach weniger Sirup über die Kunafa geben. Den Rest separat servieren, so kann jeder individuell dosieren.