
Weiche Zimt-Zucker-Kekse erinnern sofort an diese wohlige Wärme, wenn in der Küche der Duft von Gewürzen durch den Raum zieht. Das Gebäck ist wie eine Mischung aus amerikanischem Scone und fluffigem Hefeteig, herrlich luftig und weich. Außen entsteht beim Backen eine karamellisierte Kruste, innen ist jeder Bissen leicht und zart-schmelzend.
Vor ein paar Wochen hab ich diese Kekse mal eben spontan zum Frühstück gemacht, als Freunde vorbei kamen. Niemand hat damit gerechnet, dass sie innen so zart sind – sonst kennt man Kekse ja oft fester. Das Geheimnis: Viel Buttermilch im Teig, die sorgt für fast cremige Krume. Und der geschmolzene Butterboden karamellisiert ganz mild und knusprig mit.
Unverzichtbare Zutaten
- Buttermilch – Sie ist hier der Star, macht den Teig schön säuerlich, geht mit Backpulver eine coole Verbindung ein und sorgt dafür, dass alles richtig flufft. Ich misch normale Milch mit zwei EL Zitronensaft, rühr um und lass’s 10 Minuten stehen
- Butter, geschmolzen – Am Geschmack nicht sparen! Ich nehm deutsche Süßrahmbutter wegen der tollen Cremigkeit. Die gibt im Teig extra Schmelz
- Gute Zimtqualität – Frisch gemahlener Zimt macht echt den Unterschied. Ich bevorzuge Ceylon-Zimt – feiner, sanfter als der kräftigere Kassia-Zimt, den’s sonst oft gibt
- Echter Vanilleextrakt – Gibt richtig Aroma-Kick, passt perfekt zum Zimt. Nimm bitte echten Extrakt, der schmeckt einfach um Längen besser und hält viele Nuancen bereit
Ich hab diese ursprüngliche Version mal auf einer Farm in Kentucky kennengelernt – zum Frühstück wurden sie noch warm mit frischer Butter und Honig gereicht. Ich war sofort begeistert, hab das Originalrezept geschnorrt und später zu Hause mit noch etwas mehr Zimt abgewandelt.
Einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung
Backform und Ofen startklar machen
Den Backofen ordentlich auf 230°C hochheizen – die Hitze ist superwichtig, damit die Kekse eine goldene Oberfläche kriegen, innen aber schön weich bleiben. Nimm am besten eine eckige Form mit hohem Rand, aus Metall oder dickem Glas, so verteilt sich die Wärme besser. Die Wände einfetten und den Boden richtig satt mit geschmolzener Butter bedecken, gleichmäßig verstreichen. Der Butterboden wird beim Backen herrlich knusprig und karamellisiert, das passt super zum fluffigen Teig.
So geht der Teig
In einer großen Schüssel das Mehl sieben, braunen Zucker, Backpulver und Zimt dazugeben und kräftig verrühren. Erst mal die trockenen Sachen mischen, so landen Zimt und Backpulver am Ende überall gleich. Mittig im Mehl eine Kuhle formen, dort Buttermilch und Vanilleextrakt reinschütten. Mit einem Kochlöffel oder einem weichen Teigschaber vorsichtig in Kreisbewegungen von innen nach außen mixen. Nicht zu lange rühren – sonst wird’s zäh und nicht weich! Die Masse soll geschmeidig und leicht klebrig sein, aber nicht flüssig. Ist sie zu trocken, einfach löffelweise noch etwas Buttermilch unterrühren.
Kekse in Form bringen und für den Ofen vorbereiten
Mache mit einem großen Löffel dicke Kleckse und setze sie vorsichtig in die vorbereitete Backform, direkt oben auf die Butterschicht. Nicht drücken oder schieben, sonst rührt man die Butter wieder raus! Mit einer leicht angefeuchteten Teigkarte oder bemehlten Fingern die Masse sanft bis zum Rand ausstreichen, so dass sie überall etwa 2-3 cm dick ist. Jetzt mit einem scharfen Messer die Oberfläche schon mal für 9 Stücke einritzen (nicht durchschneiden!). So geht das Portionieren hinterher einfacher und die Stücke backen schön gemeinsam, was sie super saftig hält.
Finish & Ab in den Ofen
In einer kleinen Schüssel Zucker mit Zimt für das Topping gründlich mischen und richtig dick über die Teigoberfläche streuen. Auch die Ränder gut mit bedecken! Das Ganze in die Mitte vom heißen Ofen schieben – bleib unbedingt in der Nähe, weil es bei der hohen Temperatur schnell gehen kann! Nach rund 15 Minuten mal nachsehen, ob alles gleichmäßig bräunt. Wird die Kruste zu dunkel, locker mit etwas Alufolie abdecken. Nach insgesamt 25 bis 30 Minuten sollten die Stücke aufgegangen, goldfarben, und bei der Stäbchenprobe kaum noch Teigreste dran kleben.
Bei uns gibt’s das oft sonntags, dazu Butter und Marmelade mit roten Früchten – die säuerliche Note passt super zur Süße der Kekse. Meine Tochter nennt sie nur „Zimtwolken“, weil sie auf der Zunge direkt zergehen.

Temperatur macht den Unterschied
Ob die Kekse wirklich so locker werden, steht und fällt mit dem Ofen. Nach ein paar Tests weiß ich: Macht den Ofen richtig vorheizen und 230°C halten, dann geht die Reaktion mit dem Backpulver sofort los und alles wird innen super fluffig. Falls bei deinem Ofen die Hitze nicht gleichmäßig verteilt wird, dreh die Form einfach nach der Hälfte der Zeit, dann bräunt alles schön gleich.
Geschmacksideen & Variationen
Du kannst mit den Aromen auch toll variieren. Im Herbst kommt zum Beispiel gerne Muskatnuss und gemahlene Nelke dazu – wie Lebkuchengewürz. Im Frühling passen Orangenschale und getrocknete Cranberries für frischen Kick total gut. So bleibt’s spannend und diese lockere Konsistenz bleibt trotzdem immer gleich genial.
Kleine Gedanken zum Schluss: Für mich fängt echtes Wohlgefühl in der Küche bei diesen soften Zimtteilchen an – einfach zu machen, aber geschmacklich voll besonders. Ich muss beim Backen immer wieder an den Morgen auf der Farm zurückdenken, wo ich zum ersten Mal das Original gegessen hab. Was die Kekse so besonders macht? Der Kontrast zwischen karamellisierter Kruste und superzartem Inneren – das hebt sie von allem ab, was ich bis jetzt probiert hab.
Häufig gestellte Fragen
- → Kann man die Buttermilch ersetzen?
- Ja, nehmt flüssigen Joghurt oder Milch mit einem Spritzer Zitronensaft.
- → Wie mache ich das glutenfrei?
- Verwendet glutenfreies Mehl und überprüft die restlichen Zutaten.
- → Wie lange halten die Biscuits?
- Bis zu 2 Tage in einer luftdichten Box bei Zimmertemperatur.
- → Kann man sie einfrieren?
- Ja, friert den rohen Teig oder die fertig gebackenen Biscuits ein.
- → Wie serviert man die Biscuits?
- Am besten warm zu einem Kaffee oder Tee genießen.