
Dieser Croque-Monsieur-Auflauf bringt den berühmten Pariser Snack als geselliges Ofengericht auf den Tisch. Alles, was du an dem typischen Croque kennst – Toastbrot, Kochschinken, herzhafter Käse und cremige Béchamel – kommt hier in einer großzügigen Variante zusammen. Weil noch verquirlte Eier reinkommen, bekommt das Ganze eine wunderbar fluffige Schicht, die viel mehr ist als nur ein belegtes Brot.
Damals in Paris habe ich die Croques in einer winzigen Bar um die Ecke entdeckt. Kaum wieder daheim, wollte ich unbedingt dieses Gefühl für meine große Familie zaubern – daraus ist diese Auflaufidee geworden. Der kam sofort super an, sonntags gibt’s das jetzt fast immer bei uns zum Brunch.
Unverzichtbare Zutaten
- Toastbrot – Greif am besten zu einem nicht zu luftigen, leicht älteren Sandwichbrot. Zu frisches Brot saugt zu viel auf und wird matschig, altbackenes Brot hält die Form beim Backen besser. Die Kanten solltest du abschneiden, so wird’s ganz weich
- Kochschinken – Such dir hochwertigen, dünn geschnittenen Schinken aus. Der sollte nicht zu nass sein, damit das Brot nicht durchweicht, aber auch nicht zu trocken, sonst fehlt das Saftige
- Emmentaler oder Gruyère – Diese würzigen Käsesorten schmelzen genial und geben die typische, leicht nussige Note. Lieber selber frisch reiben, denn im abgepackten Reibekäse steckt oft Stärke drin, die verhindert, dass er richtig zieht
- Béchamelsauce – Die hebt das Gericht aufs nächste Level. Mit dieser glatten, cremigen Sauce verbinden sich Brot, Schinken und Käse perfekt zu einer vollen Portion Soulfood
Ich hab wirklich lange an den Mengen getüftelt und festgestellt: Etwas frisch geriebene Muskatnuss in der Béchamel macht den Unterschied. Schmeckt erst richtig französisch, wenn diese feine Würze mitschwingt.
So geht's kinderleicht
1. Alles bereit machen und die Brotschicht starten
Erstmal die Zutaten parat legen: Die Rinde am Toast abschneiden, Käse fein reiben und alle flüssigen Zutaten abmessen. Die Auflaufform ordentlich mit Butter einfetten, sonst wird das Brot beim Backen fest. 6 Scheiben Toast dicht an dicht als erste Lage auf den Boden legen, ein bisschen überlappend, wenn’s nötig ist. Jetzt die Hälfte vom Schinken locker drüber verteilen, ruhig leicht gefaltet, das gibt später mehr Struktur.
2. Die Béchamel zubereiten
Butter im Topf auf mittlerer Stufe schmelzen lassen. Wenn sie leicht schäumt, Mehl komplett dazugeben. Eine Minute kräftig rühren, damit das Mehl durchgart, aber nicht braun wird – das nimmt den rohen Geschmack raus. Nach und nach warme Milch einrühren und dabei immer rühren, dann wird’s schön glatt. Weitergekocht, bis die Sauce dicklich wird und am Löffel haften bleibt. Viel Muskat, dazu Salz, Pfeffer und noch einen guten Löffel Dijonsenf unterrühren. Gibt eine frische Würze und passt klasse zum Rest.
3. Alles schichten
Jetzt die Hälfte deiner Béchamel gleichmäßig auf den Schinken geben und mit dem Löffelrücken verstreichen. Das zieht richtig schön ins Brot und macht alles saftig. Die nächsten 6 Toaste darauf legen und leicht andrücken, damit sich alles verbindet. Eier mit dem restlichen Schuss Milch in einer Schüssel gut verquirlen, salzen und pfeffern. Dieser Mix macht das Ganze später luftig. Die Eiermilch langsam über die Brotschicht laufen lassen, besonders in die Ritzen.
4. Finalisieren und ab in den Ofen
Den übrigen Schinken darauf verteilen und mit der restlichen Béchamel richtig bedecken. Jetzt rundherum jede Menge geriebenen Käse drüberstreuen – der sorgt für eine goldbraune Überkruste. Willst du alles vorbereiten, kannst du den Auflauf locker abdecken und bis zu 12 Stunden im Kühlschrank lassen. Vor dem Backen etwa eine halbe Stunde rausstellen. Ofen auf 190°C vorheizen, dann den Auflauf 30 bis 35 Minuten backen, bis die Oberfläche richtig schön knusprig ist und der Mittelteil fest geworden ist.
5. Servieren und Beilagenideen
Lass den Croque-Monsieur-Auflauf nach dem Backen fünf Minuten stehen, dann lässt er sich viel leichter in dicke Quadrate schneiden. Das Warten macht ihn schnittfester und die Aromen kommen besser raus. Alle Portionen mit frischem, gehacktem Petersilie bestreuen – gibt einen gewissen Frischekick. Dazu passen Blattsalate mit bisschen Zitronensaft und etwas Balsamico, das hebt die schwere Kost wunderbar. Für Extra-Schärfe schick noch ein bisschen Senf in einem Extra-Schälchen mit auf den Tisch.
Meine Oma hat immer eine Handvoll gehackte Petersilie direkt unter die Béchamel gerührt – das mache ich bis heute genau so. Bringt extra Frische rein und macht’s ein bisschen besonders.

Kreative Varianten
Richtig herzhaft wird’s, wenn du zwischen die Schinkenschichten noch gebratene Champignons packst. Wer’s leichter mag, nimmt für einen Teil der Milch einfach Hühnerbrühe, das spart Kalorien. Straße nach Süden: Getrocknete, fein geschnittene Tomaten geben dem Ganzen einen Hauch Provence.
An einem grauen Herbstsonntag habe ich entdeckt, wie wohltuend dieses Gericht ist. Die Kids kamen klatschnass vom Sport, alle hatten Mordshunger. Sobald es im Ofen gebacken hat, hat der tolle Duft die Stimmung schlagartig aufgehellt. Seitdem ist das unser Lieblingsessen an Regentagen – macht einfach happy, wenn alle zusammen am Tisch sitzen.
Häufig gestellte Fragen
- → Kann man das Gericht vorbereiten?
- Ja, bereiten Sie es im Voraus vor und bewahren Sie es im Kühlschrank auf. Fügen Sie beim Backen einfach 5-10 Minuten hinzu.
- → Wie lässt sich das Rezept variieren?
- Ersetzen Sie den Schinken durch Lachs, Spinat oder Pilze. Probieren Sie unterschiedliche Käsesorten nach Belieben.
- → Wie bewahrt man Reste am besten auf?
- Im Kühlschrank 2-3 Tage lagern. Vor dem Essen im Ofen bei 180°C für 10-15 Minuten aufwärmen.
- → Welche Beilagen passen dazu?
- Eine grüne Salatmischung oder saisonales Gemüse passen perfekt, um das Essen auszugleichen.
- → Kann man es einfrieren?
- Ja, das Gericht kann vor dem Backen eingefroren werden. Lassen Sie es über Nacht im Kühlschrank auftauen und backen Sie es wie gewohnt.