
Peperonata gehört zu diesen italienischen Klassikern, die richtig Sommer-Mittelmeer-Feeling auf den Teller zaubern. Hinter der scheinbar simplen Zubereitung steckt ein Aroma, das die Sinne umhaut: bunte Paprika werden zu einem wahren Genuss, wenn sie langsam geschmort werden. Was eine wirklich gute Peperonata ausmacht? Perfekt ausbalancierte Süße durch sanft gegarte Paprika, die leichte Säure der Tomaten und etwas Balsamico, dazu duftender Knoblauch und frische Kräuter. Jeder Löffel schmeckt nach italienischen Gemüsegärten, wo die Sommerernte in voller Pracht steht. Dieses Gericht, das schon ewig in Italien gekocht wird, bleibt immer authentisch, auch wenn jede Region ihren kleinen Trick dazugibt.
Als ich diese Peperonata zum ersten Mal für Freunde gekocht habe, herrschte nach dem ersten Bissen erstmal eine überraschende Stille. Was als unscheinbare Beilage geplant war, hat den ganzen Abend übernommen – sogar mein Kumpel, selbst Koch im italienischen Restaurant, wollte sofort wissen, wie das geht. Das Besondere: Die Paprika hatten genau die richtige Konsistenz, weich aber nicht matschig. Das Geheimnis? Pause und Zeit gönnen, damit die Paprika in gutem Olivenöl langsam im eigenen Saft schmoren dürfen.
Unverzichtbare Zutaten
- Paprika – Am besten richtig reife, feste Paprika in Rot, Gelb und gern auch Orange nehmen. Die Kombination bringt nicht nur optisch was, sondern sorgt auch beim Geschmack für Balance: Rot ist meistens süßer, Gelb gibt eine feine säuerliche Note dazu. Wer mag, mischt noch orange Paprika unter
- Olivenöl – Such dir ein hochwertiges natives Olivenöl extra aus (am liebsten kaltgepresst, ideal italienisch oder aus Spanien). Je besser das Öl, desto großartiger der Geschmack, denn hier wird nicht gespart! Das gibt dem Ganzen erst diesen typischen Mittelmeer-Kick
- Passierte Tomaten & Tomatenmark – Die passierten Tomaten liefern Frische und etwas Säure, das Tomatenmark gibt extra Tiefe und Aroma. Schön rustikal und nicht zu flüssig sollten die Tomaten sein. Beim Tomatenmark am besten doppeltes Mark aus der Tube – intensiv, praktisch zu dosieren
- Frische Kräuter – Basilikum und Oregano zaubern zusammen das unverkennbare italienische Aroma: Basilikum bringt Frische, Oregano eine herzhafte Note mit leichter Schärfe. Am liebsten frisch, zur Not geht auch getrockneter Oregano
Ich muss zugeben, wie wichtig Balsamico in dieser Soße ist, hab ich erst nach einer Reise durch die Emilia-Romagna gemerkt. Der Essig bringt nicht nur Säure, sondern macht das Ganze komplex und gibt diesen Extra-Schub – ein simpler Paprikatopf wird so unvergesslich.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
Paprika in Form bringen
Wie du die Paprika schneidest, macht’s wirklich aus. Erst Stiel, Kerne und die weißen Häute (die schmecken sonst schnell bitter) entfernen. Dann die Paprika in ungefähr 1-cm-Streifen schneiden – so werden sie gleichmäßig weich und behalten einen angenehmen Biss. Schneidest du dünner, zerfallen sie, zu dick bleiben sie zu fest. Am besten auf dem Brett bereitlegen, dann hast du sie startklar, wenn’s losgeht.
Die Aromabasis machen
Nimm dir eine große Pfanne oder einen Topf (Gusseisen funktioniert perfekt). Gieße das Olivenöl rein und lass es bei mittlerer Hitze warm werden. Wenn du siehst, dass das Öl in Bewegung kommt, ist es heiß genug. Jetzt kommen gehackter Knoblauch und gewürfelte Zwiebeln dazu. Die schwitzen für etwa zwei Minuten langsam, bis sie durchsichtig werden und duftet’s richtig lecker. Keine Eile: Zwiebeln und Knoblauch sollen nicht braun, sondern nur weich werden – da steckt nachher das volle Aroma drin.
Paprika dazugeben und schmoren
Jetzt kommen die Paprika-Streifen in die Pfanne. Dreh die Temperatur etwas höher, schwenk alles durch, damit sie mit Knobi und Zwiebeln überzogen sind. Lass das Ganze für 5 Minuten schmoren und rühr immer mal wieder um. Die Paprika werden dabei schon mal leicht weich, behalten aber noch ihre Form. Sie geben nun Saft ab und schrumpfen – genau das willst du! Diese Flüssigkeit bildet später die tolle Soßengrundlage.
So schmeckt’s noch intensiver
Jetzt wird’s spannend: Tomatenmark kurz mitrösten, dann passierte Tomaten und einen Schuss Balsamico dazugeben. Das Mark darf ruhig für 30 Sekunden anschwitzen, dadurch bekommt’s ein cooles Röstaroma. Die Tomaten geben Volumen und Frische, der Balsamico sorgt für diesen charakteristischen Kick. Zum Schluss mit ordentlich Salz und Pfeffer würzen – das Salz sorgt nicht nur für Geschmack, sondern hilft auch, richtig viel Aroma aus den Paprika rauszuholen.
Lass alles in Ruhe schmoren
Hitze runter auf mittlere bis niedrige Stufe und für 10 Minuten köcheln. Hier passiert die Magie: Paprika werden superzart (ohne matschig zu werden), das Aroma verbindet sich und die Soße wird schön sämig. Hin und wieder umrühren (aber auch nicht zu oft, sonst entweicht zu viel Hitze und Dampf). Die Paprika sollen weich sein, aber noch ihre Form behalten. Die Soße sollte reduziert, aber nicht komplett verkocht sein – du willst noch mit Brot reintunken!
Zum Schluss die Kräuter
In den letzten zwei Minuten kommen Oregano und frisch geschnittener Basilikum dazu. Wenn du sie zu früh drunter rührst, geht das Aroma verloren – zu spät entfalten sie ihr Öl nicht mehr in der Soße. Kurz durchziehen lassen, dann vom Herd nehmen. Noch 2-3 Minuten ruhen lassen, das intensiviert den Geschmack mega.
Meine beste Peperonata habe ich bei einer Reise nach Sizilien in einer alten Familien-Trattoria gegessen. Einfach nur mit frischem Brot und extra Olivenöl serviert, war das so geschmackvoll, dass ich gleich in die Küche wollte. Die Oma, die dort das Sagen hatte, hat mir erklärt: „Paprika müssen singen, nicht schreien.“ Will heißen – nur bei sanfter Hitze und mit Geduld kommen Süße und Aroma so richtig raus.

Vielfältige Verwendung
Peperonata kann so viel mehr als Beilage sein. Heiß zu al dente Nudeln und mit etwas Pecorino wird sie zum sättigenden Hauptgericht. Kalt schmeckt sie auf geröstetem Brot mit Knoblauch wie ein italienisches Antipasto. In Rührei oder Omelette gerührt, auf Polenta oder Pizza ohne Tomatensoße – die bringt Farbe und frische Note in alles, was sie berührt. Mein Favorit: Als Topping auf einer weißen Pizza, da kommt das Aroma besonders durch.
Kombination & Serviertipps
Dazu passen simple Proteine wie gebratener Fisch, gegrilltes Hähnchen oder für die Veggies gebratener Halloumi (statt typisch italienischen Käse). Ein leichter Rotwein wie Bardolino oder Valpolicella ist super dazu. Zum Anrichten in eine klassische Tonschale geben, ein bisschen frisches Basilikum drüber und einige Zitronenschnitze danebenlegen – die Säure ist der perfekte Ausgleich zur süßen Paprika.
Für mich steht Peperonata für alles, was die Mittelmeerküche ausmacht: Einfach, aber voller Geschmack, rustikal und dabei trotzdem elegant, alles dreht sich um gute Zutaten und wie sie sich zusammen weiterentwickeln. Wann immer ich das koche, duften meine vier Wände nach Italien – und ich weiß wieder: Das Beste braucht oft nur ein bisschen Geduld und Liebe.
Häufig gestellte Fragen
- → Kann man Peperonata einfrieren?
- Ja, aber die Gemüsetextur könnte sich leicht verändern. Erhitzen Sie sie langsam.
- → Wie kann man das Rezept variieren?
- Geben Sie Kapern, Oliven oder eine Prise Chiliflocken für eine würzigere Note hinzu.
- → Welche Beilagen passen dazu?
- Pasta, Reis, geröstetes Brot oder als Begleiter zu gegrilltem Fleisch.
- → Wie wählt man die besten Paprika?
- Wählen Sie feste Paprika mit glänzender Haut und ohne Flecken.
- → Geht es auch ohne Balsamico-Essig?
- Ein Spritzer Zitronensaft kann den Balsamico-Essig ersetzen.