
Dieses jamaikanische Brown Chicken haut dich mit karibischem Geschmack um. Die Kombi aus kräftigen Gewürzen und der Art, wie’s gebraten und dann sanft geschmort wird, macht das Fleisch innen supersaftig und außen schön kross.
Zum ersten Mal hab ich das Brown Chicken für Freunde von den Inseln gemacht. Schon beim Anbraten haben sie gesagt: Das riecht total nach Zuhause! Seitdem gibts das hier immer, wenn wir uns treffen.
Zutaten
- Ein ganzes Hähnchen: etwa 1,3 bis 1,5 Kilo – mit Knochen bleibt’s saftiger und leckerer
- Eine große Zwiebel: gibt die wichtigste Grundlage für den Geschmack
- Ein Bund Frühlingszwiebeln: fein geschnitten sorgt für karibische Frische
- Eine rote Paprika: ist kein Muss, aber macht das Essen farbenfroher und etwas süßer
- Vier Knoblauchzehen: zerdrückt, für ein tolles Aroma
- Ein Teelöffel Knoblauchpulver: verstärkt den Knoblauchgeschmack, aber ohne die frische Schärfe
- Ein Teelöffel Zwiebelpulver: bringt nochmal einen extra Schwung Basiswürze
- Ein Teelöffel Chilipulver: sorgt für angenehme Wärme
- Ein Esslöffel Paprikapulver: gibt die typische braune Farbe
- Zwei Teelöffel getrockneter Thymian: bringt ein Muss für jedes jamaikanische Gericht
- Ein Esslöffel frischer Ingwer: gerieben gibt etwas Schärfe und Duft
- Salz & schwarzer Pfeffer: wie immer zum Abschmecken
- Pflanzenöl: zum Braten
- Hühnerbrühe: macht die Sauce extra lecker und vollmundig
- Zwei Esslöffel Tomatenmark: dickt die Sauce schön an und macht den Geschmack rund
- Lorbeerblätter: geben einen feinen Duft während des Schmorens
- Scharfe Chili: wie scharf du’s magst, bestimmst du
Einfach erklärt: Schritte
- Hähnchen vorbereiten:
- Schneid das Hähnchen in 10–12 Stücke, damit alles gleichmäßiger gart. Ohne Haut wird’s weniger fettig. Spül die Stücke gründlich unter kaltem Wasser ab und leg sie in eine große Schüssel.
- Marinade zusammenmixen:
- Gib alle Gewürze und Kräuter zum Hähnchen. Zwiebeln und Frühlingszwiebeln ganz fein, die Paprika in kleine Würfel, Knoblauch pressen. Jetzt noch die Pulvergewürze, den Ingwer und Chili (in Viertel zerteilt, Kerne raus). Reib das alles richtig ein und stell’s für mindestens 2 Stunden, am besten über Nacht kalt.
- Hähnchen anbraten:
- Hol das Hähnchen kurz vorm Braten aus dem Kühlschrank, damit es nicht eiskalt ist. Erhitz das Öl in einem schweren Topf, aber lass es nicht rauchen. Tupf die Stücke trocken (Marinade aufheben) und brate sie portionsweise rundum an, so 3-4 Minuten pro Seite, bis überall tolle Farbe dran ist. Durchgaren muss noch nicht sein.
- Sauce machen:
- Gieß überschüssiges Öl ab – lass ca. drei Esslöffel im Topf. Dann kommen Brühe, die übrig gebliebene Marinade, Tomatenmark, die ganze Chili und Lorbeerblätter dazu. Jetzt alles aufkochen und für zehn Minuten offen einköcheln lassen, damit alles knackig schmeckt und roh nix mehr ist.
- Leise köcheln lassen:
- Leg alle Hähnchenteile zurück in die Sauce. Dreh die Hitze runter, Deckel drauf und entspann dich, das köchelt jetzt 40 bis 45 Minuten, bis das Hähnchen ganz weich und die Sauce etwas dicker ist. Abschmecken, eventuell noch mehr Salz oder Pfeffer ran – fertig!
Brown Chicken hat für mich eine ganz besondere Bedeutung. Damit fing meine Liebe zur karibischen Küche an. Das Geheimnis ist wirklich: Nimm dir Zeit beim Anbraten! Das erste Mal hab ich’s zu schnell gemacht und der Geschmack war nie so besonders wie danach mit ordentlichem Bräunen. Diese dunkle Kruste gibt einfach das volle Aroma an die Sauce ab.

Aufbewahren und Vorbereiten
Im Kühlschrank hält das Gericht locker 3 bis 4 Tage, luftdicht verschlossen. Der Geschmack wird sogar noch intensiver. Aufwärmen klappt am besten im Topf bei niedriger Hitze, eventuell mit etwas Wasser, wenn die Sauce zu dick geworden ist. Du kannst das Hähnchen auch portionsweise einfrieren und bis zu 3 Monate lagern. Die Marinade kannst du schon am Vortag machen und getrennt aufbewahren.
Variationen & Austausch
Magst du’s lieber leichter, nimm Hähnchenschenkel ohne Knochen und ohne Haut. Für schnelle Tage kannst du das Ganze in den Slow Cooker werfen: kurz anbraten, dann alles in den Topf, 4 Stunden auf High oder 7 Stunden auf Low und du hast ein entspanntes Essen. Scotch Bonnet ist typisch, aber Habanero oder Peperoni funktionieren hierzulande genauso gut – für eine mildere Variante auch mal Espelette-Chili probieren.
Ursprung & Kultur
Jamaikanisches Brown Chicken (oft „brown stew chicken“ genannt) ist ein richtig traditionelles Essen auf den Inseln. Die Art zu marinieren, anbraten und dann langsam zu schmoren stammt aus Kolonialzeiten, gemischt aus afrikanischen, europäischen und indischen Einflüssen. So konnte man das Fleisch im heißen Klima länger haltbar machen. Jede Familie hat hier ihr eigenes Ding: Manche machen noch Karotten rein, andere nehmen Sojasauce für eine besonders dunkle Farbe.
Häufig gestellte Fragen
- → Welches Hühnerstück eignet sich am besten?
Sie können ein ganzes Huhn in Stücke teilen oder Hühnerteile, mit oder ohne Haut, verwenden - je nach Vorliebe.
- → Wie reguliert man die Schärfe?
Passen Sie die Menge an Chili an Ihre Vorlieben an. Entfernen Sie die Kerne des Chilis, wenn die Schärfe reduziert werden soll.
- → Kann man das Gericht vorbereiten?
Ja, am besten mariniert man das Huhn mindestens 2 Stunden oder über Nacht für ein intensiveres Aroma.
- → Soll die Marinade später verwendet werden?
Auf jeden Fall! Die Marinade wird in die Sauce eingearbeitet, um den Geschmack zu verstärken.
- → Welche Beilage passt dazu?
Richtiger Begleiter ist weißer Reis, gedünstetes Gemüse oder ein frischer Salat, um die Aromen auszubalancieren.