
Kabsa mit Hähnchen ist pure orientalische Gemütlichkeit in einem Topf: aromatischer Reis mit würzigem Duft, gekrönt von zartem Geflügel. Saftiges Hähnchen, fluffiger Reis und knackige Mandeln – diese Kombi katapultiert dich direkt auf ein festliches arabisches Buffet. Jede Gabel fängt den Geschmack von Kardamom, Zimt und Ingwer ein. Einfach ein echtes Wohlfühl-Essen.
Letztes Mal habe ich Kabsa für meine reiselustigen Freunde gemacht, die sich im Orient auskennen. Erst war es still am Tisch, dann plötzlich glückliche Gesichter – da wusste ich, ich habe alles richtig gemacht. Mein saudischer Kumpel meinte sogar, es rieche wie früher bei ihm zuhause.
Wichtige Zutaten
- Hähnchen (1 ganzes, ca. 1,5 kg oder 8 Stücke) – Es lohnt sich, ein frisches Bauernhuhn zu nehmen, der Geschmack ist einfach kräftiger. Am liebsten verwende ich Schenkel und Keulen – die bleiben richtig schön saftig.
- Basmati-Reis (500 g) – Der lange indische Reis ist unschlagbar für Kabsa. Am besten vorher einweichen, damit die Körner später schön locker aus dem Topf kommen.
- Zwiebeln (2 große) – Für den typischen Geschmack kommen gelbe Zwiebeln in den Topf, sie werden beim Anbraten viel süßer als rote.
- Tomaten (3 mittelgroße) – Siffige fleischige Tomaten sind im Sommer ein Muss. Im Winter kannst du auch stückige Dosentomaten nehmen, klappt super.
- Gewürzmischung (1 EL) – Ohne Kardamom, Zimtstangen, Nelken und Lorbeer geht nichts. Ich gebe immer noch schwarzen Pfeffer und eine kleine Prise Safran dazu, das kickt den Geschmack auf eine neue Stufe.
Geniale Schritt-für-Schritt-Anleitung
Hähnchen marinieren
Hol dir eine große Schüssel und gib 3 zerdrückte Knoblauchzehen, 2 cm frisch geriebenen Ingwer, Saft von 1 Zitrone, je 1 TL Paprika, Kreuzkümmel & Koriander, 2 EL Olivenöl und ordentlich Salz rein. Hähnchenteile mit den Gewürzen ordentlich einreiben, ruhig überall drunter und drüber. Am besten im Kühlschrank 2 Stunden durchziehen lassen – je länger, desto intensiver schmeckt’s später!
Reis vorbereiten
Basmati gründlich unter kaltem Wasser waschen, bis es klar bleibt. Danach für mindestens 30 Minuten in einer großen Schale mit kaltem Salzwasser baden lassen. Das Einweichen macht die Körner später perfekt locker. Nach dem Abtropfen kurz stehen lassen, damit der Reis trockener wird.
Die Geschmacksbasis starten
In einem großen Topf zuerst 3 EL Olivenöl auf mittlerer, starker Hitze erhitzen. Zwiebeln in dünne Streifen schneiden, rein damit und so lange andünsten, bis sie weich sind und Kanten goldbraun schimmern (ca. 7 Minuten). Knoblauch und Ingwer dazu, noch 1 Minute weiterbrutzeln lassen, dann riecht's schon volley nach Orient.
Gewürze ins Spiel bringen
Jetzt kommen die Gewürze: Drücke 4 grüne Kardamomkapseln etwas an, wirf sie mit 2 Zimtstangen, 4 Nelken, 2 Lorbeerblättern und 1 TL Pfefferkörner in den Topf. Für ein paar Sekunden rühren, bis es lecker riecht, aber nichts anbrennt. Würfel dann die Tomaten, gib sie samt 1 EL Tomatenmark dazu – das Ganze köchelt jetzt gemütlich 5-7 Minuten, bis sich eine schöne dicke Sauce bildet.
Hähnchen anbraten
Etwa eine halbe Stunde vor dem Anbraten das Hähnchen schon mal rauslegen, damit es nicht eiskalt in die Pfanne kommt. Dann in einer heißen Pfanne 2 EL Öl erhitzen und die Fleischstücke rundum scharf anbraten, bis sie schön goldbraun sind (je Seite gute 3-4 Minuten). Die knusprigen Stücke heben wir nun direkt in den großen Topf zur Tomaten-Gewürz-Soße.
Hähnchen fertig garen
Nun 750 ml heiße Hühnerbrühe drübergießen, sodass das Fleisch fast bedeckt ist. Hitze erhöhen, aufkochen lassen, dann gleich wieder runter schalten. Deckel nur halb auflegen und alles bei leichter Hitze etwa 25–30 Minuten köcheln lassen, bis das Hähnchen gar und superzart ist, aber nicht zerfällt. Nach der Zeit das Fleisch vorsichtig rausnehmen, warmhalten und am besten locker mit Alufolie bedecken.
Nun ist der Reis dran
Die Brühe durch ein Sieb geben, damit keine Nelken oder Zimtstangen im Essen landen – das spart böse Überraschungen am Tisch. Prüfe ob knapp 750 ml Flüssigkeit da sind, füge nötigenfalls Wasser hinzu. Kleinen Löffel Safran in 2 EL heißem Wasser einrühren und dazugeben, alles kurz aufkochen lassen.
Alles zusammen in den Topf
Jetzt den abgetropften Reis einstreuen, vorsichtig umrühren und direkt auf die niedrigste Stufe stellen. Die Hähnchenteile wieder obenauf legen. Deckel fest drauf (mit einem sauberen Küchentuch dazwischen, dann wird nix matschig). Nach dem Verschließen nicht mehr hochheben! Lass alles für 20 Minuten in Ruhe – Finger weg vom Deckel.
Zum ersten Mal Kabsa gegessen habe ich in Saudi-Arabien. Der Koch, der mir sein Wissen verraten hat, schwor darauf, dass alle Brühe vom Reis aufgesaugt wird. In meiner Familie hat sich das zum klassischen Sonntagsessen entwickelt – die gerösteten Mandeln darin lieben die Kids besonders.

So wird's schön locker
Wichtig: Die Reiskörner sollen am Schluss einzeln und leicht sein, niemals zusammenkleben oder austrocknen. Das Geheimnis ist das Mischungsverhältnis zwischen Flüssigkeit und Reis: Meistens sind 1,5 Tassen Brühe auf 1 Tasse Reis optimal. Und immer auf niedriger Hitze final garen – zu heiß und die Unterseite brennt an, bevor der Reis überhaupt durch ist.
Das Garniertopping macht den Unterschied
Oben drauf kommen traditionell gehobelte Mandeln und süße Rosinen – dann hast du einen super Mix aus cremig und knackig, süß und salzig. Ich liebe es, zusätzlich geröstete Pinienkerne darüberzustreuen, das gibt einen buttrigen Knusper. Wenn noch eine Tomatensalsa am Tisch steht, bleiben keine Wünsche offen!
Die beste Saison-Variante
Im Sommer schmeiß ich meist noch gegrillte Auberginenwürfel dazu – die passen mega zu den Gewürzen. Im Winter geb ich gern ein paar geröstete Kürbiswürfel mit rein, das bringt extra Wohlfühlfaktor. Das Gericht bleibt immer flexibel für alle Jahreszeiten.
Kabsa mit Hähnchen ist viel mehr als ein Essen – für mich ist's immer ein kleines Fest. Nach vielen Versuchen weiß ich: Das Zusammenspiel zwischen Technik und Liebe zum Würzen macht die Magie. Für meine Familie gehört dabei jedes Mal der Gedanke an geteilte Tisch-Freude dazu.
Häufig gestellte Fragen
- → Welche Gewürze machen ein Kabsa authentisch?
- Kardamom, Nelken, Zimt und Lorbeerblätter sind unverzichtbar, um das traditionelle Aroma von Kabsa zu erzielen.
- → Kann man Kabsa im Voraus zubereiten?
- Ja, die Marinade und Zutaten lassen sich wunderbar am Vortag vorbereiten. Die Frische bleibt durch die Tageszubereitung erhalten.
- → Wie wird Basmati-Reis perfekt gegart?
- Den Reis gründlich spülen, 30 Minuten einweichen und vor dem Hinzufügen der Flüssigkeit leicht anrösten.
- → Welche Varianten gibt es von Kabsa?
- Es gibt Varianten mit Poulet, Lamm, Fisch oder auch vegetarisch. Jede Region hat ihre eigene Version.
- → Wie wird Kabsa serviert?
- Am besten warm, garniert mit gerösteten Mandeln und Rosinen. Ein Joghurt-Dip oder frischer Salat harmonieren hervorragend.