
Dieses klassische deutsche Gericht verwandelt einfache Rindfleischscheiben in eine richtig gemütliche Mahlzeit, die echt lecker schmeckt und was hermacht. Durch das langsame Garen können die Aromen so richtig miteinander verschmelzen.
Ich bin auf dieses Gericht gekommen, als ich damals mal in Deutschland war. Seitdem mache ich es immer wieder ein bisschen anders. Jedes Mal erinnert’s mich an die tollen Abende mit meinen Gastgebern am Küchentisch.
Zutaten
- Vier dünne Scheiben Rinderober- oder Unterschale: Sie sollten so dünn sein, dass man sie gut zusammenrollen kann
- Frisch gemahlener schwarzer Pfeffer und Salz: Einfach und wichtig für den tollen Fleischgeschmack
- Vier TL scharfer Senf (am besten mittelscharf oder süß, wie Löwensenf oder Bautz’ner): Bringt die typische Würze ins Gericht
- Vier Scheiben Bacon: Sorgt für herzhaftes Aroma und extra Biss
- Eine Zwiebel: Fein gehackt – gibt Süße und ein bisschen Aroma
- Vier kleine Gewürzgurken: Der Länge nach geschnitten, bringen sie Knack und Säure als Ausgleich
- Ein EL Sonnenblumenöl oder Rapsöl: Damit werden die Rouladen angebraten
- 240 ml Rinderbrühe: Ist die Basis für die würzige Soße
Einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Rouladen wickeln:
- Nimm dir die geschnittenen Rindfleischscheiben, leg sie flach hin und klopf sie, falls sie noch zu dick sind, bis sie schön gleichmäßig etwa 6 mm dick sind. Dann bestreichst du jede Scheibe großzügig mit Pfeffer und Salz.
- Zutaten drauflegen:
- Verteile etwas Senf auf die eine Seite jeder Scheibe. Leg dann je eine Scheibe Bacon drauf, streu die Zwiebelwürfel drauf und platzier auf einer Seite jeweils eine Gurke.
- Rouladen rollen und festmachen:
- Rolle das Fleisch von der Gurkenseite her straff auf. Einschlagen, damit nichts rausfällt, und dann die Enden fixieren – dabei kannst du Holzspieße oder Küchengarn nehmen.
- Anbraten:
- Erhitz das Öl im großen Topf bei mittlerer bis hoher Temperatur. Die Rouladen von allen Seiten scharf anbraten – ungefähr 2 Minuten pro Seite – damit sie eine schöne Farbe bekommen und das Fleisch saftig bleibt.
- Soßenansatz vorbereiten:
- Rouladen kurz rausnehmen. Ein bisschen Brühe in den Topfboden geben und mit einem Holzlöffel die leckeren Bratreste rausschaben – darin steckt der volle Geschmack!
- Sanft schmoren:
- Die Rouladen zurück in den Topf legen und den Rest der Brühe dazugießen. Die Flüssigkeit sollte ungefähr halbhoch stehen. Einmal aufkochen, dann die Hitze runterdrehen, Deckel drauf und alles für mindestens eine Stunde (besser 1,5 Stunden) langsam garen, bis das Fleisch butterzart ist.
- Soße fertig machen:
- Zum Schluss die Rouladen rausnehmen und warm halten. Für eine dickere Soße rührst du einen Esslöffel Mehl mit kaltem Wasser glatt und rührst das in die heiße Brühe, dabei kräftig umrühren, bis es sämig wird.
- Servieren:
- Jetzt die Spieße oder das Garn entfernen. Die Rouladen schräg anschneiden oder ganz lassen und ordentlich Soße drüber geben. Klassisch gibt’s dazu Kartoffelpüree, Spätzle oder saisonales Gemüse – so wird’s gemütlich und satt.
Der deutsche Senf hat für mich hier einfach das beste Aroma. Die leichte Schärfe und der besondere Geschmack geben dem Ganzen das gewisse Etwas. Wenn ich das Gericht für Freunde zubereite, fragen immer alle nach dem Trick – dabei hält sich der Aufwand echt in Grenzen, auch wenn’s geschmacklich echt was hermacht.

Aufbewahren & Aufwärmen
Die Rouladen halten sich im Kühlschrank locker 3-4 Tage in einer gut schließenden Box. Zum Aufwärmen packst du sie einfach mit etwas Soße bei niedriger Hitze in einen Topf und lässt sie langsam warm werden. Die Mikrowelle solltest du lieber lassen – da kann das Fleisch zäh werden. Einfrieren klappt auch super, die Rouladen sind bis zu 3 Monate haltbar. Am besten erst im Kühlschrank auftauen lassen, bevor du sie nochmal erwärmst.
Tipps & Alternativen
Falls du keinen deutschen Senf bekommst, kannst du auch Dijon nehmen – der ist nur ein bisschen kräftiger. Wer keinen Bacon mag, kann auch geräucherten Kochschinken nehmen oder den Speck einfach weglassen und noch etwas mehr würzen. Russische Malossol-Gurken sind auch eine klasse Alternative, wenn’s nicht so sauer sein soll. Für eine richtig kräftige Soße einfach zum Schluss noch einen Schuss trockenen Rotwein oder etwas Creme Fraîche reinrühren.
Beliebte Beilagen
Bei uns in Deutschland kommen dazu meistens Kartoffelbrei oder Spätzle zum Soßetunken auf den Tisch. Geröstetes Wurzelgemüse wie Karotten oder Steckrüben passt prima. Ein Schmor-Rotkohl mit Äpfeln ist auch ein Dauerbrenner und bringt Frische. Wer’s moderner mag, probiert cremige Polenta oder ein Pilzrisotto dazu.
Herkunft & Geschichte
Rinderrouladen – oder wie man einfach sagt, „Rouladen“ – gehören schon ewig zur deutschen Hausmannsküche. Früher gab’s die nur zu Festtagen, weil Fleisch teuer war. Je nach Bundesland variieren die Füllungen, manche legen Möhren rein, andere Senfkörner. Das Ganze steht für die deutsche Wohlfühlküche, besonders in der kalten Jahreszeit ein Hit.
Profi-Tricks
Lass dir das Fleisch direkt beim Metzger passend zuschneiden und plattieren, das spart dir richtig Arbeit. Noch ein Tipp: die Rouladen nach dem Garen etwa 10 Minuten ruhen lassen, dann verteilen sich die Aromen besser. Und echt: Je schonender du schmort, desto zarter und saftiger werden sie!
Häufig gestellte Fragen
- → Wie macht man das Fleisch schön zart?
Nutzen Sie einen Fleischklopfer und schlagen Sie gleichmäßig und sanft darauf. Ziel ist eine gleichmäßige Dicke von etwa 6 mm, ohne das Fleisch zu zerreißen.
- → Kann man die Rouladen im Voraus zubereiten?
Klar! Im Kühlschrank halten sie 2-3 Tage frisch. Sie lassen sich kalt genießen oder einfach sanft erwärmen. Auch dünn geschnitten eignen sich die Reste hervorragend.
- → Womit kann man Speck ersetzen?
Falls Sie keinen Speck nutzen möchten, sind Alternativen wie Schinken oder fein gehackte Pilze eine gute Wahl. Hauptsache, die Füllung bringt Geschmack und Struktur.
- → Wie gelingt die Sauce besonders cremig?
Nutzen Sie Mehl oder Speisestärke, um den Bratensaft zu binden. Für mehr Tiefe gern etwas Rotwein beim Ablöschen hinzufügen.
- → Welche Beilagen passen dazu?
Typische Begleiter sind Spätzle, Kartoffeln oder Nudeln. Eine grüne Salatbeilage oder gebratenes Gemüse machen den Teller komplett.