
Zitronen-Lavendel-Butterplätzchen mit glänzender Glasur fühlen sich fast wie ein Gedicht an. Die mürben, kleinen Würfel bringen dir das pure südfranzösische Lebensgefühl nach Hause: Frischer Zitronenabrieb trifft auf sanfte Lavendelblüten. Dazu passt die leicht süße Glasur, die das Ganze liebevoll zusammenführt. Perfekt für die Kaffeepause – ein Hauch von Eleganz, der jeden Moment besonders macht.
Ich hab die Plätzchen beim Familientreffen gebacken. Erstaunlich: Mein Vater, sonst treuer Fan von Schwarzwälder Kirschtorte, konnte nicht aufhören zu naschen – diese Kombi fand auch er spannend und neu. Genau darin liegt der Zauber: Aus wenigen einfachen Zutaten machst du einen echten Wow-Moment.
Hauptzutaten
- Getrocknete essbare Lavendelblüten – Unbedingt auf ungespritzte Lebensmittelqualität achten, damit alles sicher und lecker bleibt. Der Duft reicht schon, weniger ist hier wirklich mehr – zu viel erinnert sonst an Seife
- Kalter Butter – Nicht weichkneten, sondern direkt aus dem Kühlschrank nehmen. Guter Butter hebt den Geschmack, also am besten Markenbutter kaufen
- Abgeriebene Zitronenschale – Nur das Gelbe nehmen, das gibt das fruchtige Aroma, die weiße Haut schmeckt bitter. Am besten bei einer Bio-Zitrone bleiben
- Meringue-Pulver (alternativ Eiweißpulver aus dem Supermarkt) – Für ein gleichmäßiges, seidiges und hübsch glänzendes Topping, das super hält. Die Proteine helfen, dass die Glasur perfekt trocknet und nicht bricht
Ich hab immer ein kleines Glas mit Lavendel im Regal stehen. Erst nach mehreren Fehlversuchen wusste ich: Gerade mal eine Prise reicht, um aus normalen Keksen etwas richtig Besonderes zu machen.
Einfache Zubereitung
So wird der mürbe Teig gemacht
Zuerst streust du das Mehl in die Küchenmaschine (nutze das Metallmesser). Mehl durchsieben macht später einen lockeren Teig und lohnt sich total. Jetzt Puderzucker, etwas Salz, frisch geriebene Zitronenschale und Lavendel reinwerfen. Gut mischen, indem du die Maschine 5–6 Mal kurz laufen lässt – so verteilen sich die Aromen von Anfang an. Dann Stückchen von kaltem Butter nach und nach dazugeben, während der Motor auf mittlerem Gang läuft. Du wirst sehen, wie sich alles zu einer Art feuchtem Sand verwandelt – das bedeutet, die Butter ist richtig dabei, ohne zu schmelzen. Anschließend noch Vanilleextrakt und Zitronensaft reingeben und nur ganz kurz mixen. Bloß nicht zu lange kneten, sonst wird’s zäh statt schön mürbe.
Teig formen und vorbereiten
Leg den Teig jetzt auf eine bemehlte Fläche. Locker zu einer Scheibe zusammen drücken – dabei nicht zu lange anfassen, sonst schmilzt die Butter. Eine kleine Form (zum Beispiel quadratisch) mit Backpapier auslegen, die Ränder mit leichtem Öl oder etwas geschmolzener Butter bestreichen, damit nichts klebt. Drück den Teig vorsichtig und gleichmäßig mit bemehlten Fingern oder dem Löffelrücken in die Form – etwa 1 cm dick. Glattstreichen, aber nicht festpressen. Jetzt mit einem scharfen Messer (oder besser noch, mit einem bemehlten Teigschneider) anritzen, wie kleine Würfel. Das hilft später beim Abteilen. Dann mit einer Gabel überall einstechen, damit nichts ungleichmäßig aufgeht. Jetzt muss alles mindestens 30 Minuten in den Kühlschrank, damit der Butter wieder fest wird und die Aromen Zeit haben.
Backen & Portionieren
Backofen auf 150°C vorheizen, besser mittig einschieben – so wird alles gleichmäßig goldgelb. Den gekühlten Teig direkt aus dem Kühlschrank in den Ofen schieben. Etwa 45 Minuten backen. Guck besonders auf die Ränder – werden sie leicht goldig und ist die Oberfläche matt, ist’s perfekt. Zu lange drin? Dann werden sie schnell zu fest. Form direkt auf ein Gitter stellen und die Würfel jetzt heiß nochmals nachschneiden. Bleib geduldig und lass alles komplett in der Form auskühlen – sonst brechen sie beim Herausnehmen sofort auseinander.
Glasur zubereiten
Wenn die Plätzchen kalt sind, geht’s an die Zuckerschicht. Dafür Puderzucker in eine breitflache Schüssel sieben (damit’s später keine Klümpchen gibt), dann Meringuepulver dazu. Gut mischen. Jetzt nach und nach Zitronensaft einrühren – fang mit 2 Löffeln an, dann kannst du je nach Konsistenz anpassen. Die Masse sollte langsam, aber gleichmäßig von der Löffelspitze laufen und einen kleinen Faden ziehen, der gleich verschwindet. Ist’s zu dick, noch ein bisschen Saft, ist’s zu dünn, noch etwas mehr Puderzucker! Das Meringuepulver ist der Trick, damit deine Glasur richtig schön trocknet, glänzt und später nicht klebt.

Verzieren und Trocknen
Nimm die ausgekühlten Würfel einzeln, tauche die Oberfläche in die Glasur, lass den Überschuss abtropfen und stell sie mit der glasierten Seite nach oben aufs Gitter (am besten Papier drunter, das fängt die Tropfen auf). Zügig arbeiten, denn das Topping zieht schnell an. Solange die Glasur noch feucht ist, ein bisschen Lavendel oder geriebene Zitronenschale aufstreuen. Mal nur das eine, mal beides – sieht super aus. Mindestens 4 Stunden, gerne über Nacht trocken lassen. Erst wenn alles fest ist, kannst du sie stapeln oder hübsch verpacken, ohne dass was klebt.
In Südfrankreich hat mir mal eine Bäckerin verraten: „Die Lavendelblüten sollen nur leise im Hintergrund spielen.“ Seitdem dosiere ich immer mit Gefühl und bekomme für dieses Aroma oft Extra-Komplimente. Es macht aus einem einfachen Gebäck einen echten Genuss für die Sinne.
Das Backen dieser Plätzchen ist für mich pure Entspannung. Der Duft aus dem Ofen zaubert direkt ein Urlaubsgefühl und erinnert an sonnige Lavendelfelder – der perfekte Beweis, dass Backen kleine Reisen für die Sinne sind.
Häufig gestellte Fragen
- → Was ist Eiweißpulver?
- Es handelt sich um ein Pulver aus dehydriertem Eiweiß, das Glasuren stabilisiert und verdickt.
- → Kann man Lavendel ersetzen?
- Wenn Sie Lavendel nicht mögen, können Sie ihn weglassen oder durch etwas fein gehackten Rosmarin ersetzen.
- → Wie bewahrt man die Sablés auf?
- Lagern Sie sie in einer luftdichten Dose bei Zimmertemperatur bis zu 2 Wochen oder frieren Sie sie bis zu 6 Monate ein.
- → Ist jede Lavendelart essbar?
- Verwenden Sie nur essbaren Lavendel, der speziell für die Küche angeboten wird. Gartenlavendel kann bitter schmecken.
- → Wie gelingt der perfekte Guss?
- Fügen Sie den Zitronensaft nach und nach hinzu, bis die Konsistenz stimmt. Der Guss sollte glatt sein, aber nicht zu flüssig.