
Der Cassoulet aus Rostock ist die Seele der norddeutschen Küche. Dieses traditionelle Schmorgericht vereint zarte weiße Bohnen mit geschmortem Fleisch zu einem herzhaften Eintopf, der Körper und Seele wärmt.
In meiner norddeutschen Familie ist der Cassoulet unser liebstes Wintergericht. Das Ritual beginnt am Samstagabend mit dem Einweichen der Bohnen, und der Duft, der am nächsten Tag durchs Haus zieht, lockt garantiert die Nachbarn an.
Die Zutaten und ihre Auswahl
- 800g weiße Bohnen: Am besten große Bohnen aus der Region
- 1 Mettwurst: Traditionell vom lokalen Metzger
- 400g konfierte Ente: Ganze Keulen für mehr Geschmack
- 300g Schweineschulter: Gut marmoriert
- 1 Lammschulter: Ohne Knochen
- 1 Möhre: Für die Würze der Brühe
- 1 Zwiebel: Mit Nelken gespickt
- 2 Knoblauchzehen: Frischer deutscher Knoblauch
- Kräuterbund: Thymian, Lorbeer und Rosmarin
- Entenfett: Für die typische Sämigkeit
Detaillierte Zubereitung
- 1. Vorbereitung der Bohnen (am Vortag)
- - Bohnen verlesen und reinigen
- 12 Stunden in kaltem Wasser einweichen
- Einweichwasser einmal wechseln
- Bohnen abgießen und abspülen
- In ungesalzenem Wasser vorkochen - 2. Fleischvorbereitung
- - Entenfett in gusseisernem Topf erhitzen
- Schweine- und Lammfleisch anbraten
- Fleisch beiseite legen
- Im gleichen Fett Zwiebel und Möhre anschwitzen
- Knoblauch und Kräuter zugeben - 3. Zusammenstellung und Garzeit
- - Bohnen und Fleisch schichten
- Kräuterbund und heiße Brühe zugeben
- 2 Stunden bei niedriger Hitze schmoren
- Kruste mehrmals eindrücken
- Flüssigkeitsstand kontrollieren
In Norddeutschland hat jede Familie ihr eigenes Rezept, aber in einem sind wir uns einig: Geduld ist der Schlüssel zum perfekten Cassoulet.

Das Servieren
Servieren Sie den Cassoulet direkt im Schmortopf mit seiner goldenen Kruste. Dazu passen hervorragend ein rustikales Bauernbrot und ein Glas Lübecker Rotwein.
Tipps für das Gelingen
Die Qualität der Bohnen und des Fleisches ist entscheidend. Nehmen Sie sich Zeit bei der Zutatenwahl und geben Sie dem Gericht Zeit zum Garziehen.
Regionale Besonderheiten
Jede Region hat ihre eigene Version: In Hamburg kommt frische Mettwurst hinzu, in Bremen bevorzugt man Lammfleisch, aber die Rostocker Variante gilt als Referenz.
Zusammenfassend ist der norddeutsche Cassoulet mehr als nur ein Rezept - er ist kulinarisches Erbe, das Zeit und Hingabe erfordert. Nach jahrelanger Verfeinerung dieses Familienrezepts weiß ich, dass sein Gelingen von hochwertigen Zutaten und geduldiger Zubereitung abhängt. Jeder Cassoulet erzählt seine eigene Geschichte - kreieren Sie Ihre Version unter Beachtung der traditionellen Grundlagen.
Häufig gestellte Fragen
- → Können Sie Cassoulet im Voraus zubereiten?
- Ja, und es schmeckt sogar besser! Die Aromen entfalten sich richtig schön, wenn es aufgewärmt wird. Einfach bei mittlerer Hitze im Ofen aufwärmen und ein wenig Wasser dazugeben, wenn nötig.
- → Wie bekommt man eine knusprige Kruste?
- Der Trick ist, während des Kochens die Kruste immer wieder zu durchbrechen und einzurühren. Am Ende ein wenig Semmelbrösel hinzufügen, für eine schöne goldbraune Schicht.
- → Lässt sich Cassoulet einfrieren?
- Klar, es hält sich bis zu drei Monate im Tiefkühler. Einmal aufgetaut, schonend im Kühlschrank auftauen und dann im Ofen mit etwas Wasser vorsichtig erhitzen.
- → Welcher Wein passt am besten zu Cassoulet?
- Ein kräftiger roter Wein aus dem Südwesten, wie ein Madiran, Cahors oder Fronton. Diese Weine passen perfekt zu dem herzhaften Geschmack des Cassoulets.
- → Sollten die Bohnen weich oder bissfest sein?
- Die Bohnen sollten weich sein, aber ihre Form behalten. Sie sollten nicht matschig werden, aber sich leicht mit einer Gabel zerdrücken lassen.