
Vietnamesisches Zitronengras-Hähnchen ist typisch für die südostasiatische Küche – frisch, duftend, leicht süß. Aus gewöhnlichem Hähnchen wird hier ein Streetfood-Erlebnis wie direkt aus den Gassen von Hanoi oder Ho-Chi-Minh-Stadt. Mit jedem Bissen explodieren die herrlichen Aromen des Zitronengrases, dazu die würzige Fischsauce und eine feine, süße Note.
Letzten Sommer gab's diese Spieße für unsere Gartenparty. Selbst die, die sonst asiatische Küche skeptisch sehen, waren begeistert. Das Geheimnis? Die perfekte Kombi aus Limette, intensivem Zitronengras und herzhafter Fischsauce. Seither ist das unser Sonntagshighlight – jeder packt seine Lieblingsbeilagen dazu.
Unverzichtbare Zutaten
- Zitronengras – Der aromatische Kick. Greif am besten zum weißen, weichen Teil unten, da steckt das intensives Aroma drin. Wenn’s Paste ist, nimm eine authentisch-asiatische Marke, damit das typische Aroma richtig rauskommt.
- Fischsauce – Riecht erstmal streng, schmeckt aber genial nach dem Kochen. ‚Squid‘ oder ‚Three Crabs‘ gibt’s auch in Deutschland und sind prima abgestimmt.
- Ahornsirup – Für eine ausgeklügelte, milde Süße. Nehm alternativ braunen Zucker und misch ihn mit einem Spritzer Wasser, dann löst er sich besser.
- Hähnchenfleisch – Am besten ohne Knochen, Schenkel sind super, weil sie saftig bleiben und nicht austrocknen. Falls du Hähnchenbrust nimmst, marinier nur kurz (max. 2 Stunden), sonst wird’s zu weich.
Mein Tipp: Marinade vorbereiten und im Kühlschrank aufbewahren, so wird das Aroma noch intensiver. Perfekt, wenn’s mal abends schnell gehen muss.
Detaillierte Anleitung
Marinade schnell selber mixen
Starte damit, alles für die Marinade zusammenzuwerfen. Gib frisch gepressten Limettensaft in deinen Mixer (macht das Fleisch zart und schön frisch), dann Fischsauce für das herzhafte Aroma. Süße kommt mit Ahornsirup oder Zucker, sorgt auch für leckere Bräune beim Grillen. Nimm gerne Rapsöl statt Avocadoöl (gibt’s überall und klappt genauso gut). Gib noch Sojasauce für würzige Tiefe, frischen Knoblauch, das fein gehackte Zitronengras und etwas Schalotte für milden Geschmack dazu. Zum Schluss noch schwarzer Pfeffer. Alles zusammen ordentlich durchmixen, bis es hübsch cremig ist.
Hähnchen einlegen
Fleisch würfeln und in eine große Schüssel geben. Die Marinade drüber, dann mit deinen Händen oder mit einem Löffel alles richtig einreiben. So haftet die Marinade gut. Mit Frischhaltefolie schließen und wenigstens 30 Minuten im Kühlschrank ziehen lassen. Wenn du mehr Zeit hast: Maximal 2 Stunden bei Hähnchenbrust, damit das Fleisch nicht zu weich wird – bei Schenkeln darf’s auch länger sein.
Alles fürs Braten herrichten
In der Marinierzeit Griller auf mittlere bis hohe Temperatur bringen oder Pfanne schnappen. Holzspieße am besten etwa 15 Minuten in Wasser legen, sonst verbrennen sie am Grill. Hol das Fleisch kurz vor dem Braten raus, damit’s nicht eiskalt auf den Grill wandert – das brät gleichmäßiger.
Spieße stecken
Fleischstücke locker auf die Spieße verteilen – nicht zu fest, ein bisschen Abstand ist wichtig, damit auch alles richtig braun wird. Größere Stücke ruhig an die Enden, die sind oft weniger heiß am Grill.
Perfekt grillen
Leg die Spieße locker auf den Grill, so dass du sie gut wenden kannst. Ersteinmal nicht anrühren und etwa 5–7 Minuten braten, bis’s schön gebräunt ist. Mit einer Zange umdrehen und noch mal 5–7 Minuten grillen. Es ist fertig, wenn das Hähnchen 74°C erreicht hat oder klarer Saft austritt. Außen darf’s knusprig sein, innen muss es schön saftig bleiben.
Kurz ruhen und dann losessen
Leg die fertigen Spieße auf einen frischen Teller und deck sie locker mit Alufolie ab. Kurz 5–10 Minuten ruhen lassen – so bleibt das Fleisch saftig und alles verteilt sich. Kurz vorm Servieren noch Limettensaft drüberträufeln, das macht alles noch frischer.
Als ich dieses Essen meinen Schwiegereltern serviert habe, waren sie ganz angetan – und meine Schwiegermutter, sonst überhaupt kein Fan von „fremden“ Gewürzen, wollte sofort wissen, wie ich es mache. Das sagt eigentlich alles!

Geschichte & Tradition
Die Idee zu diesem Essen basiert auf „Ga Xao Sa Ot“ aus Vietnam, also Hähnchen mit Zitronengras und Chili. In Vietnam gibt’s das oft mit Jasminreis und einem leichteren Dip aus Fischsauce, Zucker, Limette und Knoblauch (nuoc cham). Durch die Reisen und das Auswandern der Vietnamesen wurde das Gericht immer weiter angepasst, blieb aber in Aroma und Charakter unverkennbar.
Beilagen, die passen
Für ein vietnamesisches Menü mach zu den Spießen etwas Reis und einen knackigen Gurkensalat (Gurke, geraspelte Karotten, ein Schuss Reisessig und etwas Zucker). Dazu passen frische Salatblätter, in die du das Fleisch packen kannst – mit Minze, Koriander oder Thai-Basilikum dazu, wenn du magst. Einfach ein paar schnelle Pickles aus Rettich und Möhre – fertig ist dein Asia-Teller!
Ich hab das Hähnchen schon in allen möglichen Küchen gekocht – mal im City-Appartement, mal im Ferienhaus am Meer. Immer sorgt es für Begeisterung! Was ich so liebe: So einfache Zutaten schaffen hier ein völlig neues Geschmackserlebnis, das direkt an die Märkte Vietnams erinnert, wo es nach Zitronengras und frischen Kräutern duftet. Die Magie steckt oft in den kleinen, verständlichen Kniffen.
Häufig gestellte Fragen
- → Wie viel Zeit braucht das Gericht insgesamt?
- Etwa 55 Minuten, davon 40 Minuten für die Vorbereitung (inkl. Marinieren) und 15 Minuten für das Kochen.
- → Kann man das Hähnchen ersetzen?
- Ja, Garnelen oder Tofu können mit den gleichen Gewürzen anstelle von Hähnchen verwendet werden.
- → Wie bewahre ich Reste dieses Gerichts auf?
- Im Kühlschrank bis zu 3 Tage oder im Gefrierfach bis zu 3 Monate haltbar.
- → Ist dieses Gericht glutenfrei?
- Nicht von sich aus, da Sojasauce enthalten ist. Verwenden Sie glutenfreie Sojasauce, um das Rezept anzupassen.
- → Kann man Zitronengraspaste anstatt frischen Zitronengras nehmen?
- Ja, 3 Esslöffel Zitronengraspaste sind eine gute Alternative zu den frischen Stangen.