
Sobald der Herbst die ersten kühlen Abende bringt, gibt’s für mich nichts Besseres als diese polnische Suppe mit frischem Dill. Jeder Löffel schmeckt cremig, ein bisschen süß von den Gemüsen, mild säuerlich durch die Schmand und richtig frisch vom Dill. Das tut nicht nur dem Bauch gut, sondern macht auch glücklich – quasi wie eine Umarmung im Suppenteller. Die Ostküche zeigt hier echt, wie man mit ein paar einfachen Zutaten ein echtes Aroma-Wunder zaubert.
Vor Jahren hab ich diese Suppe zum ersten Mal in Krakau probiert. Meine Vermieterin kochte sie immer sonntags, mitten im Winter. Wieder zuhause, hab ich versucht, diese Magie nachzukochen – und jetzt ist es tatsächlich das Lieblingsessen von meinem ältesten Sohn, sobald es draußen kalt wird.
Wichtige Zutaten
- Dill, frisch – Der Held hier! Achte auf sattgrüne, knackige Büschel. Frischer Dill bringt so ein zitroniges, leicht süßes Aroma rein, das kannst du nicht ersetzen. Vergiss getrockneten Dill – der hat einfach nichts drauf
- Schmand – Am besten vollfett nehmen, der macht alles schön cremig. Diese typische leichte Säure passt super zu den Gemüsen. Lass ihn vorher aus dem Kühlschrank, so vermischt sich alles ohne Klümpchen
- Festkochende Kartoffeln – Die behalten beim Kochen ihre Form und sorgen für Biss. Am besten nimm Sorten wie Linda, Annabelle oder festkochende regionale – die zerfallen nicht so schnell
- Getrockneter Majoran – Wird oft unterschätzt, gibt aber zusammen mit Dill eine würzige, kräuterige Note ab. Oregano geht zur Not auch, schmeckt aber ein bisschen anders
- Hühnerbrühe – Der Grundgeschmack schlechthin. Am besten selbstgemacht oder eine ungesalzene Variante aus dem Supermarkt nehmen, damit du selbst würzen kannst
Schritt-für-Schritt-Zubereitung
Alles vorbereiten
Hier gilt: Erstmal alles schneiden und richten, bevor’s richtig losgeht. Kartoffeln schälen und in kleine Würfel schneiden – so um einen Zentimeter. Karotten auch schnippeln, aber ruhig noch kleiner, dann werden sie gleichzeitig gar. Zwiebel fein hacken, damit sie ganz in der Suppe verschwindet. Frühlingszwiebeln bringens, deren helle und grüne Teile machen’s etwas süßer. Knoblauch nicht zu grob schneiden, dann verteilt sich das Aroma besser. Dill grob hacken, dabei einen Teil für später aufheben.
Gemüse anschwitzen
Butter in einem großen Topf langsam schmelzen lassen, nicht zu heiß, sonst brennt alles an. Zwiebeln und Knoblauch rein, eine Minute lang dünsten – sie sollen glasig sein und süß riechen. Karotten und Frühlingszwiebeln dazu geben, noch zwei Minuten sanft weitergaren. Das gibt schon mal den richtig guten Grundgeschmack.
Würzen und Aromaten zugeben
Jetzt dürfen Salz, schwarzer Pfeffer, getrockneter Majoran, Kurkuma für die Farbe und eine Prise Muskatnuss rein. Lorbeerblatt nicht vergessen – das hebt alle Aromen nochmal an. Die Gewürze ziehen schon am Anfang ins Gemüse und machen die Suppe später richtig rund.
Gemüse kochen
Kartoffelwürfel und Erbsen dazu geben, dann alles mit Hühnerbrühe auffüllen. Hitze hochdrehen, bis’s kocht, dann sofort runterstellen und zudecken. Nach etwa 15 Minuten hast du zart-weiche Kartoffeln, die aber noch nicht zerfallen. Das Aroma verteilt sich jetzt gut in der Brühe.

Zum Schluss: cremig und kräuterig
Sobald das Gemüse richtig weich ist, Schmand vorsichtig unterrühren, bis sich alles aufgelöst hat. Ungefähr drei Esslöffel vom Dill jetzt auch einrühren, Resten später draufstreuen. Noch mal fünf Minuten ohne Deckel köcheln lassen – so kann der Dill richtig durchziehen. Am Ende hast du eine leicht säuerliche, ultra-duftende Suppe, wo jedes Aroma seinen Platz findet.
Meine Oma meinte immer, mit Dill wird jede Suppe gleich ein bisschen entspannter. Wenn meine Kinder krank waren, war das unser Geheimtipp gegen Schnupfen und Husten. Ich seh die Kids immer noch vor mir, wie sie mit roten Nasen ganz gespannt auf ihren dampfenden Suppenteller warten – und klar, die grünen Kräuter obendrauf fanden sie immer toll.
Diese polnische Dillsuppe ist bei uns zuhause schon ein richtiges Familienritual geworden. Sie bringt alle an den Tisch und schafft diese besondere Stimmung, wie es manchmal eben nur ein dampfender Topf Suppe kann. Alle denken immer, da steckt viel mehr dahinter – dabei sind es nur ein paar einfache Sachen, die mit Liebe gekocht wirklich alles verändern.
Häufig gestellte Fragen
- → Kann man die Suppe einfrieren?
- Ja, aber entfernen Sie die saure Sahne vorher und geben Sie sie nach dem Erwärmen wieder hinzu.
- → Womit kann man Aneth ersetzen?
- Frische Petersilie eignet sich als Alternative, auch wenn der Geschmack etwas anders ist.
- → Ist diese Suppe auch vegetarisch möglich?
- Einfach die Hühnerbrühe durch Gemüsebrühe ersetzen – schon ist sie vegetarisch.
- → Welche Beilagen passen dazu?
- Ein gutes Landbrot oder selbstgemachte Croutons machen die Suppe noch besser.
- → Wie wird die Suppe dicker?
- Fügen Sie einen Esslöffel Mehl oder etwas mehr Sahne zum Schluss hinzu.