
Chorba frik ist eine gemütliche Suppe aus Algerien, die ich oft mache, um mich an die leckeren Aromen aus Nordafrika zu erinnern. Das herzhafte Gericht verbindet kernigen Weizenschrot mit warmen orientalischen Gewürzen und zartem Fleisch. Jeder Löffel fühlt sich wie eine kleine Reise an.
Ich habe dieses Gericht das allererste Mal bei einer Gastfamilie in Algerien zum Ramadan probiert. Seitdem gehört chorba frik fest in meinen Winter-Küchenalltag. Die Erinnerungen daran sind sofort wieder da, sobald der Duft durch die Wohnung zieht.
- 400 g Lamm-, Rind- oder Hammelfleisch: in Würfel geschnitten, am liebsten Lamm für ein authentisches Aroma.
- 1 Zwiebel: fein gehackt, für den aromatischen Kick.
- 3 große, reife Tomaten: (per Hand oder püriert) für eine leicht säuerliche Note.
- 4 Esslöffel Olivenöl: damit das Gemüse angeröstet wird.
- 200 g gekochte Kichererbsen: sie sorgen für Cremigkeit und mehr Eiweiß.
- 2 Esslöffel Tomatenmark: gibt Farbe und Tiefe.
- 1 Teelöffel mildes Paprikapulver: bringt einen Hauch Rauch und Farbe.
- 1 Esslöffel gehackte Sellerieblätter: macht alles frisch.
- 4 Esslöffel frische Korianderblätter, gehackt: gibt der Suppe den charakteristischen Geschmack.
- 1 Stange Sellerie: macht die Brühe aromatisch.
- 1 Teelöffel Zimt: bringt eine sanfte Wärme rein.
- 1/2 Teelöffel schwarzer Pfeffer: am besten frisch gemahlen.
- 1 Teelöffel Salz: probiere und passe an.
- 100 g Frik (grüner Weizenschrot): das Herzstück der Suppe.
- 1 grüne Peperoni: sorgt für einen leichten Kick.
- 1,5 Liter Wasser: braucht’s für die Brühe.
Einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Kichererbsen vorbereiten:
- Weiche die Kichererbsen über Nacht ein und koche sie etwa 20 Minuten in sprudelndem Wasser. Danach spül sie mit kaltem Wasser ab. Wenn du sowieso fertig gekochte Kichererbsen hast, einfach direkt mit dem Fleisch verwenden.
- Tomatenbasis machen:
- Tomaten ganz kurz in heißes Wasser legen, dann häuten und fein pürieren. So wird die Tomatensoße richtig intensiv – schmeckt viel besser als das Fertigzeug.
- Fleisch anbraten:
- Erst Olivenöl im Topf erhitzen, dann das Fleisch zusammen mit fein gewürfelter Zwiebel reingeben. Bei mittlerer Hitze 10 Minuten lang regelmäßig umrühren, damit alles schön anröstet, aber nichts anbrennt.
- Gewürze & Co. rein:
- Jetzt werfen wir Kichererbsen, Tomatenpüree, Tomatenmark, Sellerie, die Hälfte vom Koriander und alle Gewürze in den Topf. Ordentlich umrühren und bei schwacher Hitze für 5 Minuten zugedeckt leicht köcheln lassen. Da entfalten sich die Aromen schon richtig gut.
- Brühe ziehen lassen:
- Nun ein Glas Wasser dazugießen, zehn Minuten ganz locker köcheln. Dann das restliche Wasser reingeben und alles 30–45 Minuten auf mittlerer Hitze ziehen lassen – bis das Fleisch weich ist und die Kichererbsen unglaublich lecker schmecken. Im Schnellkochtopf sparst du Zeit.
- Frik dazugeben:
- Den Frik drei Mal gründlich in kaltem Wasser waschen – einfach zwischen den Händen reiben, damit alle Rückstände abgehn. Dann gut abtropfen und vorsichtig in den Topf rühren, damit nichts klumpt. Wer mag, wirft jetzt auch die grüne Peperoni dazu.
- Abschluss und Konsistenz wählen:
- Immer wieder mal umrühren, bis der Frik weich ist und die Suppe schön sämig. Magst du es dünn oder eher dick? Einfach noch etwas Wasser nachschütten, falls es zu dick geworden ist.
- Finish:
- Zum Schluss den restlichen Koriander untermischen. Noch ein paar Minuten auf niedriger Flamme ziehen lassen, damit das Aroma richtig herauskommt. Dann fix in große Schalen füllen. Am besten mit frischer Petersilie und einer Zitronenscheibe servieren.
Für mich macht frischer Koriander den ganzen Unterschied. Meine Oma aus Algerien hat immer darauf bestanden, ihn am Ende großzügig dazuzugeben. Sie meinte, nur so bekommt die chorba ihren einzigartigen Charakter.

Aufbewahren und Erwärmen
Chorba frik hält sich locker drei bis vier Tage im Kühlschrank – einfach in eine verschließbare Box packen. Nach einem Tag schmeckt sie sogar noch runder, weil die Gewürze schön durchziehen. Beim Aufwärmen vorsichtig mit etwas Wasser verdünnen und sanft umrühren, damit nichts klebt oder anbrennt.
Regionale Varianten
Fast jede Ecke in Algerien hat ihr eigenes Geheimnis für diese Suppe: Im Osten mag man gemahlenen Koriandersamen und Ras el Hanout. Familien in Constantine geben gern frische oder getrocknete Minze dazu. Wer mag, nimmt ein kleines Stück Smen – das ist fermentierte Butter, die einen besonderen Kick gibt. Probier dich einfach durch oder nimm, was du da hast.
Serviervorschläge
Typischerweise kommt chorba frik als Vorspeise zum Fastenbrechen im Ramadan auf den Tisch, macht aber auch allein richtig satt. Mit frischem Brot kannst du die Brühe wunderbar auftunken, und zu Bourek mit Gemüse wird’s ein festliches Menü. Ein schnelles Gurken-Tomaten-Salat mit Zitrone und Olivenöl macht es rund.
Geschichte & Bedeutung
Chorba frik ist viel mehr als eine einfache Suppe – sie steht für echte Gastfreundschaft in Algerien. Frik, der grüne Weizenschrot, ist hundert Jahre alt und wird im Maghreb schon ewig angebaut. Früher gab’s sie zum Erntefest, heute ist dieses Gericht besonders im Ramadan aus keiner Familie mehr wegzudenken.
Häufig gestellte Fragen
- → Kann ich anderes Fleisch verwenden?
Klar, statt Lamm kannst du auch Rind, Huhn oder sogar Hammel nehmen, je nach Geschmack.
- → Wie mache ich die Suppe schärfer?
Für mehr Schärfe kannst du mehr Paprika oder frische Chilischoten hinzufügen.
- → Kann ich Frik Suppe im Voraus zubereiten?
Absolut, im Kühlschrank hält sie sich 2-3 Tage. Einfach langsam erwärmen und etwas Wasser hinzufügen, falls nötig.
- → Was tun, wenn ich kein Frik habe?
Ohne Frik kannst du Orge oder Bulgur als Ersatz nehmen. Der Geschmack wird ein bisschen anders sein, aber es klappt.
- → Wie passe ich die Konsistenz der Suppe an?
Mehr Wasser für eine flüssigere Suppe oder einfach länger köcheln lassen für eine dickere Konsistenz.