
Mit diesem herzhaften Beilagen-Hit wird aus schnödem Kohl etwas richtig Besonderes. Die butterweiche Umami-Mischung aus cremiger Butter und würziger Miso macht beim Rösten außen eine leckere, karamellige Schicht – innen bleibt alles schön saftig.
Jedes Mal, wenn sich Kohl-Skeptiker bei mir ankündigen, kommt dieser Kohl auf den Tisch. Die Leute sind nach dem ersten Bissen immer überrascht und wollen wissen, wie ich das mache.
Zutaten
- Butter: 3 Esslöffel, am besten ungesalzen – aber mit Butter mit Salz klappt’s auch, dann lass am Schluss etwas Salz weg.
- Weißes Miso: 1 Esslöffel – nimm mildes oder, wenn du’s kräftiger magst, rotes Miso.
- Spitzkohl: 1 Stück, such dir einen festen mit eng anliegenden Blättern aus.
- Panko-Paniermehl: 60 ml, das bleibt viel knuspriger als normales Semmelbrösel.
- Knoblauchpulver: 1/4 Teelöffel, frisch gemahlen schmeckt's besonders gut.
- Gehackte Petersilie: 1 Esslöffel – bringt Farbe und Frische.
Einfach umgesetzt
- Kohl und Ofen startklar machen:
- Heiz den Ofen auf 200°C vor. Schneid den Kohl in vier gleich große Stücke, lass den Strunk ein bisschen dran, damit nix auseinanderfällt. Kurz abspülen und ordentlich mit Küchenpapier trockentupfen.
- Miso-Butter mischen:
- Weiche zwei Esslöffel Butter im kleinen Schälchen auf, verrühr das mit dem Miso richtig gut. Die Butter darf noch streichfähig sein, aber nicht flüssig.
- Kohl bestreichen:
- Pinsel das Miso-Butter-Gemisch mit einem Backpinsel oder Löffel reichlich auf und zwischen die Kohlviertel, besonders außen und am Boden richtig drauf achten.
- Kohl backen:
- Setz die Stücke auf ein Blech mit Backpapier, lass etwas Abstand dazwischen. Ab in den heißen Ofen für 30–35 Minuten, bis die äußeren Ränder schön gold und karamellig sind. Innen darf's aber ruhig noch einen Tick knackig bleiben.
- Panko rösten:
- Während der Kohl backt, schmilz die restliche Butter bei mittlerer Hitze in einer Pfanne. Panko-Paniermehl und Knoblauchpulver dazu, alles unter ständigem Wenden ca. 3–4 Minuten rösten, bis’s eine schöne Bräune bekommt. Gleich aus der Pfanne nehmen, damit's nicht verbrennt.
- Finale und Servieren:
- Hol den Kohl aus dem Ofen, leg die Stücke auf eine Servierplatte. Direkt vorm Servieren dick mit dem aromatischen Panko bestreuen – so bleibt alles frisch und knusprig. Petersilie zum Schluss drüber – das gibt den Farbtupfer und ein bisschen Frische.
Miso ist echt der Joker hier. Ich hab das erste Mal in Kyoto eine Miso-Paste probiert und war direkt begeistert. Ein Koch hat mir dort gezeigt, wie so ein bisschen fermentierte Paste aus jedem Gemüse etwas echt Besonderes machen kann.
Aufbewahren
Gerösteter Kohl hält sich locker drei Tage luftdicht und kühl gestellt. Am besten warmst du ihn im Backofen bei 180°C ein paar Minuten auf – in der Mikrowelle wird er leider latschig. Das geröstete Panko am besten extra aufbewahren und erst vorm Essen drüberstreuen.

Tauschen und Austauschen
Kein Spitzkohl zu finden? Kein Problem, nimm einfach normalen Weißkohl und schneid ihn etwas kleiner, dann wird alles gleichmäßig gar. Für die vegane Variante funktioniert Oliven- oder Kokosöl statt Butter, schmeckt dann aber anders. Wenn gerade kein Miso da ist, misch stattdessen Sojasoße mit einer Prise Zucker – das kommt geschmacklich recht nah ran.
Was dazu passt
Die Kohlviertel geben gebratenem Hähnchen oder weißem Fisch das gewisse Etwas. Für die Veggie-Variante: Dazu japanischen Reis und eine milde Misosuppe servieren. Und zu kräftigem Fleisch wie Entenbrust oder Steak bringt der Kohl einen schönen frischen Kontrast.
Häufig gestellte Fragen
- → Kann ich eine andere Chou-Sorte nehmen?
Klar, grüner Chou oder Rotkohl sind tolle Alternativen. Einfach die Garzeit entsprechend anpassen.
- → Womit lässt sich Miso ersetzen?
Kein Miso da? Dann probier's mit Sojasauce oder Erdnusspaste. Gibt eine andere, aber ebenfalls spannende Note.
- → Kann ich das Gericht vorab vorbereiten?
Du kannst die Miso-Butter-Mischung im Voraus zubereiten. Das Rösten und das Zubereiten des Belags machst du aber besser frisch, damit alles schön knusprig bleibt.
- → Wie bewahre ich übriggebliebenes Chou auf?
In einem luftdichten Behälter bis zu zwei Tage im Kühlschrank lagern. Zum Aufwärmen ab in den Ofen, damit es wieder knusprig wird!
- → Geht die Zubereitung auch vegan?
Ja, einfach Butter durch vegane Margarine oder Kokosöl ersetzen – voila, veganer Genuss!