
Musabaha wird oft übersehen, aber sie ist genauso lecker wie Hummus und nimmt dich direkt mit in die belebten Straßen von Beirut oder Damaskus. Hier kommen warme Kichererbsen mit samtigem Tahini zusammen – das schmeckt super cremig und hat trotzdem noch ordentlich Biss. Bei Hummus püriert man ja meistens alles, aber hier bleiben ein paar Kichererbsen schön ganz. Genau das macht Musabaha zu einem echt besonderen Erlebnis.
Ich hab das zum ersten Mal im Libanon probiert, in so einem kleinen Familienlokal. Da hat der Koch Musabaha direkt vor unseren Augen gemacht. Mich haben die einfachen Handgriffe, aber die vielfältigen Geschmacksschichten echt begeistert. Zurück zu Hause hab ich einiges ausprobiert, bis ich diese Variante hinbekommen habe, die mich sofort an Beirut erinnert.
Unverzichtbare Zutaten
- Kichererbsen – Ob du jetzt gekochte aus der Dose nimmst oder lieber selbst einweichst und kochst, Hauptsache richtig weich und butterzart, sonst fehlt dieser angenehme Schmelz
- Tahini – Schnapp dir am besten ein gutes, schön flüssiges Tahini – idealerweise eins aus dem Bioladen. Die Qualität macht viel aus, es sollte mild und cremig ohne bitteren Nachgeschmack sein
- Zitronensaft – Frisch gepresst ist Pflicht, kein Saft aus der Flasche! Die Säure kickt die Aromen und balanciert das Tahini
- Pinienkerne – Bringen angenehme Nussigkeit und machen das Ganze etwas crunchy. Falls zu teuer, gehen auch gehackte, leicht angeröstete Mandeln gut.
- Aleppo-Chili – Gibt eine feine Fruchtigkeit und leichte Schärfe, übernimmt aber nicht. Notfalls mische einfach mildes Paprikapulver mit etwas Chiliflocken
Einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung
Kichererbsen erwärmen
Kipp die Kichererbsen einfach mitsamt dem Einweichwasser (Aquafaba) in einen kleinen Topf. Das ist wichtig, weil die Flüssigkeit dir später auch noch hilft. Bring das Ganze zum Kochen und lass es 8 bis 10 Minuten sanft blubbern, bis die Kichererbsen fast übertrieben weich sind, aber nicht auseinanderfallen. Sie sollen sich leicht zerdrücken lassen, aber noch ein bisschen Struktur behalten. Genau dieser Moment macht die Musabaha so speziell.
Alles vermengen
Mit einer Schaumkelle holst du die warmen Kichererbsen raus und gibst sie in eine Schüssel. Ein bisschen Kochwasser zurückbehalten! Jetzt direkt frisch gepressten Zitronensaft drüber – so zieht das Aroma richtig in die Kichererbsen ein. Falls du magst, jetzt auch Knoblauch, Tahini, ordentlich Salz und einen großzügigen Schuss Olivenöl dazu. Alles behutsam unterheben.
Die richtige Konsistenz
Jetzt kommt das Besondere: Mit einer Gabel zerdrückst du etwa die Hälfte der Kichererbsen, der Rest bleibt ganz. Dadurch bekommt die Masse diese perfekte Mischung aus cremig und stückig. Gieß nach und nach etwas von dem zurückbehaltenen Kichererbsenwasser dazu und vermische das Ganze, bis es dickflüssig und streichfähig ist, aber nicht davonläuft. Es soll auf der Gabel bleiben, aber nicht hart sein.
Aromatische Topping vorbereiten
Jetzt zauberst du noch das Topping: Olivenöl in einer kleinen Pfanne langsam erhitzen, dann die Pinienkerne hineingeben. Gut aufpassen, die werden ruckzuck braun! Sobald sie gold werden, Pfanne vom Herd nehmen. Dann kommen sofort die Aleppo-Chiliflocken ins Öl – das gibt ein tolles würziges Aroma.

Servieren zum Schluss
Jetzt einfach das warme, aromatische Öl samt Pinienkerne großzügig über die Kichererbsen gießen. Das Zusammenspiel aus dem heißen Öl und den noch warmen Kichererbsen macht’s richtig besonders. Frisch geschnittener glatter Petersilie drüber verteilt, bringt knackigen Frischekick und sieht dazu klasse aus.
Bei meinen Reisen im Nahen Osten hab ich gemerkt: Jede Familie macht Musabaha ein bisschen anders. Manche mögen noch Kreuzkümmel drin, andere toppen lieber mit säuerlichem Sumach statt Chili. Das finde ich klasse – dieses Gericht lebt von der eigenen Note, bleibt dabei aber immer wohltuend und einfach.
Musabaha steht für die Esskultur des Orients: einfache, gute Zutaten, clever kombiniert und mit Mut zu würzigen Akzenten. Es bringt das Lebensgefühl von Gastfreundschaft und Teilen auf den Tisch. Jedes Mal, wenn ich das in meiner Küche koche, fühle ich mich ein bisschen wie im Urlaub – verbunden mit den Traditionen und den einfachen, ehrlichen Aromen des Ostens.
Häufig gestellte Fragen
- → Was genau ist Tahini?
- Tahini ist eine seidige Paste aus Sesamsamen, die vor allem in nahöstlichen Gerichten verwendet wird.
- → Kann man frische Pois Chiches verwenden?
- Ja, das geht. Aber der Kochaufwand ist höher – Dosenvariante ist bequemer.
- → Wie bleibt Musabaha frisch?
- Im Kühlschrank hält es bis zu 2 Tage. Vor dem Servieren leicht erwärmen.
- → Was passt gut dazu?
- Ideal mit Pita-Brot, Fladenbrot oder knackigen Gemüsesticks als Dip.
- → Wie milde ich die Schärfe ab?
- Einfach weniger oder keinen Aleppo-Pfeffer verwenden, je nach Geschmack.