
Als ich das allererste Mal diese kleinen Joghurt-Haferflocken-Taler gemacht hab, konnte ich kaum glauben, dass fünf einfache Zutaten am Ende so lecker werden. Was dann rauskam, war wie Zaubern in der Küche. Aus ganz gewöhnlichen Haferflocken wurden außen goldene, knusprige, innen sanft-weiche Fladen, die bei uns sofort zum Liebling geworden sind. Sie passen perfekt irgendwo dazwischen – mal wie Pfannkuchen, mal wie dünnes Brot – stabil genug für Belag, aber leicht genug für jede Tageszeit. Sie schmecken mild und lassen wirklich alles zu, süß oder herzhaft. Damit lösen sie das Problem, was man bloß kochen soll, wenn der Vorratsschrank echt leer aussieht.
Letztes Wochenende hab ich sie mit Avocado und pochiertem Ei zum Brunch serviert. Mein Schwager, der eigentlich "gesundes Zeug" meidet, wollte direkt mehr und hat nach dem Rezept gefragt. Das Geheimnis ist: goldene Kruste, innen schön weich – klappt am besten, wenn die Haferflocken vorm Braten gut Zeit kriegen, das Joghurt aufzunehmen.
Wichtige Zutaten
- Haferflocken – Greif am besten zu klassischen, kernigen Haferflocken. Die geben richtig Biss, während zarte Flocken (nicht diese Instantdinger) die Fladen glatter machen. Ich misch oft beide, weil das am allerbesten wird, aber einzeln klappt es auch. Frische Flocken sind wichtig, alte können unangenehm schmecken.
- Joghurt Natur – Mit Vollmilchjoghurt wird’s am cremigsten, leichter Joghurt geht aber auch. Die leichte Säure vom Joghurt balanciert das leicht herbe vom Hafer super aus. Griechischer Joghurt macht dickere, stabilere Taler, normaler sorgt für mehr Leichtigkeit. Lebende Kulturen lassen die Taler beim Braten sogar noch schöner aufgehen.
- Ei – Das Ei hält alles zusammen. Die Proteine sorgen dafür, dass die Fladen beim Wenden nicht zerbröseln. Besonders schön werden sie mit richtig frischen Eiern vom Markt oder Bauernhof.
- Backpulver – Klingt unscheinbar, macht aber kleine Luftblasen rein, damit die Taler fluffig und nicht klotzig werden. Immer checken, ob dein Backpulver noch frisch ist.
Wenn diese einfachen Zutaten zusammenkommen, wird’s viel besonderer als man erwartet. Ich hab diese Idee in einer Phase entdeckt, wo keine Zeit für Schnickschnack war – seitdem darf sie in meiner Küche nie fehlen.
Einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung
So mixt du die Grundmasse
Gib Haferflocken, Joghurt, Ei, Backpulver und Salz in eine mittelgroße Schüssel. Ganz locker mit Löffel oder Gabel mischen, bis wirklich alles verrührt ist. Die Masse soll eher dick wie ein Teig sein, nicht flüssig, aber noch vom Löffel abgehen. Kommt sie dir zu fest vor, einfach ein bisschen Milch oder Wasser einrühren. Jetzt ist auch der Moment fürs Würzen: Herzhafte Richtung? Nimm Oregano und Paprika. Lust auf süß? Zimt und vielleicht etwas Honig rein. Wichtig: Nicht zu lange rühren – reicht, wenn alles gleichmäßig verteilt ist.
Lass die Mischung ziehen
Warten lohnt sich! Den Teig mindestens 10 Minuten stehen lassen. Die Haferflocken saugen das Joghurt auf, werden weich und quellen. Backpulver plus Joghurt machen jetzt schon die ersten Luftbläschen, das sorgt später für Fluffigkeit. Ich räume währenddessen gern auf oder schnipple den Belag. Du wirst merken – der Teig wird beim Stehen nochmal etwas dicker, genau richtig so!
Pfanne richtig auf Temperatur bringen
Nimm am besten eine beschichtete Pfanne oder gusseiserne – die lieben diese Taler. Mittelhitze, bis ein Wassertropfen darin leicht zischt. Nur einen Hauch Öl verwenden (ich benutze meistens einen Silikonpinsel zum Verteilen). Mit zu viel Fett werden die Taler nur durchgeweicht, zu wenig und sie kleben. Die Hitze entscheidet echt alles – ist sie zu hoch, werden die Taler außen dunkel und bleiben innen roh, zu kühl und sie werden zäh.
Portionieren und vorsichtig backen
Teil den Teig in zwei Hälften und gib sie in die Pfanne. Mit dem Löffelrücken zu kleinen runden Fladen andrücken, so ca. 1 cm dick. Mach sie nicht größer als 10-12 cm Durchmesser, dann sind sie super leicht zu wenden und garen gleichmäßig. Erstmal 3-4 Minuten in Frieden lassen. Du siehst an kleinen Blasen und goldenen Rändern, wann du wenden kannst. Mit einem breiten Pfannenwender drehen – ruhig, aber nicht grob. Nochmal 3-4 Minuten auf der anderen Seite, bis auch hier goldbraun und schön durch.
Meine Oma hat immer gesagt: Die einfachsten Sachen bringen, wenn richtig gemacht, am meisten Freude. Als Kind hat sie aus übriggebliebener Haferflocken-Pampe eine Art Taler gebraten. Diese weiche Konsistenz und jetzt mein Wissen über gesunde Ernährung – beides steckt in meiner Version, die jetzt wieder alle bei uns am Tisch verbindet.

Kreative Varianten & Tolle Kombis
Die Taler sind wie eine leere Leinwand – sie nehmen jeden Geschmack auf, den du magst. Morgens gibt’s bei mir oft noch extra Joghurt, frische Beeren und einen Schuss Ahornsirup obendrauf. Mittags bau ich offene Sandwiches draus: Hummus, Gurkenscheiben, Microgreens – passt alles. Auch im Teig kannst du abwandeln – geriebener Apfel und Zimt sorgen für ein süßes Update, getrocknete Tomaten und Kräuter machen sie mediterran.
Geniale Vorbereitung
Diese Taler retten hier regelmäßig hektische Morgen. Ich mach am Sonntag gern gleich doppelt so viel, lass alles gut abkühlen und pack sie abgedeckt in den Kühlschrank. Unter der Woche einfach kurz in den Toaster oder für 30 Sekunden pro Seite in die heiße Pfanne – schmecken wieder wie frisch! Perfekt auch für Gäste oder wenn morgens einfach keine Zeit ist und du trotzdem was Gutes frühstücken willst.
Von einfach zu edel
Was mal als Notlösung aus Vorräten entstand, find ich jetzt fast ein bisschen schick. Für Gäste mach ich Mini-Taler und belege sie zum Beispiel mit Räucherlachs und Dill, oder Ziegenkäse und gebratenen Zwiebeln. Gerade dieser rustikale Charakter lässt sich mit gutem Topping ganz easy aufwerten. Kommt immer super an – und alle wollen gleich wissen, wie man’s macht.
Über Jahre hab ich diese Version immer weiterentwickelt. Was als schnelle Lösung an stressigen Tagen begann, ist mittlerweile unser Lieblingsessen für alle möglichen Gelegenheiten. Es macht echt glücklich, aus ganz einfachen Zutaten so ein vielseitiges Essen zaubern zu können. Die Taler sind gleichzeitig unaufgeregt und voller Geschmack – außen knackig, innen weich, mit feiner Haferröstnote und frischer Joghurt-Säure. Ich greife immer wieder darauf zurück – egal ob Basis für wilde Ideen oder wenn ich nur einen kleinen Seelenwärmer brauch.
Häufig gestellte Fragen
- → Kann man auch einen anderen Joghurt verwenden?
- Ja, griechischer Joghurt oder pflanzlicher Joghurt funktionieren super.
- → Wie wird das Rezept glutenfrei?
- Verwenden Sie glutenfreie Haferflocken und prüfen Sie das Backpulver.
- → Kann man die Galettes einfrieren?
- Ja, legen Sie Backpapier zwischen jede Galette und frieren Sie sie einzeln ein.
- → Welche herzhaften Toppings passen dazu?
- Probieren Sie Tomatensauce, Frischkäse, Rührei oder gegrilltes Gemüse.
- → Wie bewahrt man sie auf?
- In einem luftdichten Behälter bis zu 2 Tage im Kühlschrank lagern.