
Sanft geschmorte weiße Bohnen mit frischen, marinierten Zucchini bringen sofort sommerliche Mittelmeerlaune auf den Teller. Was simpel klingt, wird hier richtig raffiniert: die Bohnen werden wunderbar sämig, die Zucchini sorgen knackig und zitronig für Frische. Genau solche Gerichte liebe ich an der traditionellen südfranzösischen Küche – da wird aus ein paar einfachen Gemüsesorten echt etwas Besonderes gemacht.
Ich hab das Ganze neulich für meine Familie gemacht und mein Neffe – eigentlich kein Fan von Hülsenfrüchten – war direkt begeistert. Das Geheimnis? Viel Geduld beim Schmorprozess und ein richtig gutes Olivenöl für die Zucchinimarinade.
Unverzichtbare Zutaten
- Weiße Bohnen – Am liebsten nehme ich große, cremige Sorten wie Cannellini oder die italienischen „Borlotti“, aus dem Glas statt Dose – schmecken einfach natürlicher und sind angenehm zart
- Frischer Fenchel – Such dir eine feste Knolle mit frischem Grün. Das leichte Anisaroma schmiegt sich absolut genial an die weichen Bohnen. Das Fenchelgrün kommt zum Schluss nochmal als frisches Topping obendrauf
- Zucchini – Am besten gehen kleine, knackige, mattgrüne Zucchini. Ich kauf sie meist frisch morgens auf dem Markt, dann sind sie super saftig und aromatisch
- Olivenöl – Hier macht vor allem das Öl den Unterschied! Ein gutes, fruchtiges, etwas scharfes Olivenöl hebt das Ganze auf ein neues Level. Ich hab immer ein gutes für Dressings und Marinaden auf Lager
In meinem Garten wachsen tatsächlich ein paar Fenchel- und Thymianpflanzen nur für dieses Gericht. Das Aroma von frisch geernteten Kräutern gibt den Bohnen und Zucchini einen extra Kick – und zaubert für mich sofort ein bisschen Urlaubsfeeling nach Südfrankreich auf den Teller.
So klappt die Zubereitung
Das Gemüse vorbereiten
Bring zuerst zwei Löffel Olivenöl in einem großen Topf auf mittlere Temperatur. Wirf Oregano, Zwiebel und Fenchel (schön fein geschnitten, Fenchelgrün beiseite legen) mit rein und lass sie langsam glasig werden – aber nicht braun, etwa fünf Minuten. Sellerie kommt dann dazu, weitere drei Minuten schmurgeln lassen. Dieses „gemüseige Grundgerüst“ heißt in Italien übrigens Sofritto – das ist die Geschmacksbasis für alles Folgende!
Bohnen rösten
Während das Gemüse gart, den Backofen schon mal auf 180°C aufdrehen. Die Bohnen abspülen, mit Küchenpapier trocken tupfen und dann locker auf ein Backblech geben. Einen Löffel Olivenöl drüber, leicht salzen und für 30 Minuten backen. Nach der Hälfte kurz umrühren, dann werden sie außen goldbraun und knusprig und bleiben innen schön weich. Dieser Schritt bringt extra Biss und tollen Geschmack, lohnt sich total!
Mehr Geschmack & Schmorphase
Jetzt ist wieder der Topf dran: Knoblauch, Thymianzweige und Fenchelsamen dazugeben, etwa zwei Minuten leicht anrösten, bis es richtig gut duftet. Mit Weißwein ablöschen und dabei die leckeren Röststoffe vom Topfboden lösen. Kurz einkochen lassen, bis die Hälfte weg ist, dann Gemüsebrühe und die gerösteten Bohnen reinschütten. Deckel drauf, Hitze runter und alles 20 Minuten in Ruhe ziehen lassen, damit sich die Aromen perfekt verbinden.
Zucchini marinieren
Während die Bohnen vor sich hinziehen, schnapp dir eine Schüssel. Vermisch dort Bio-Zitronenschale und den Saft mit einem Löffel Olivenöl. Rote Chilischote (entkernt, fein geschnitten), getrockneten Oregano und frische, gehackte Petersilie unterrühren. Eine Knoblauchzehe dazuraspeln – bloß nicht zu grob, sie soll nur dezent scharf sein, ohne große Stücke. Alles kräftig miteinander verrühren.
Mein erstes Mal mit diesem Gericht war in einer winzigen Auberge irgendwo in Südfrankreich. Dort wurden große Soissons-Bohnen über Nacht eingeweicht. Ich nehm dafür inzwischen fertige Bohnen aus dem Glas, das spart Zeit – aber das Rösten im Ofen halte ich bei, weil's den Bohnen eine tolle neue Textur und Geschmacksebene verleiht.

Warum Fenchel nicht fehlen darf
Kombinierst du Fenchel als Gemüse und dazu die gerösteten Fenchelsamen, geht geschmacklich echt die Sonne auf. Die Idee hab ich aus der Toskana – eine Nonna hat mir mal erzählt, dass Fenchel ganz typisch ist, um Hülsenfrüchte „leichter“ und würziger zu machen. Für die extra Aromen röste ich die Samen kurz in einer trockenen Pfanne, bevor sie zum Topf wandern.
Texturen, die Laune machen
Dass du hier cremige Bohnen mit frischen, marinierten Zucchini mischst, bringt nicht nur Abwechslung auf die Gabel. Bei einem mediterranen Kochkurs meinte der Chef mal: Es muss immer mindestens zwei Texturen im Essen geben! Seitdem setze ich diesen Trick bei allem mit Hülsenfrüchten ein – eine knackige oder säuerliche Komponente macht das Ganze einfach spannender.
Andere Jahreszeiten, andere Gemüsesorten
Im Frühling kommen anstelle von Zucchini gern mal blanchierte grüne Spargelspitzen in die Marinade. Im Herbst passen roh gehobelte Champignons richtig gut. Das Gericht passt sich easy den Jahreszeiten an und wird so nie langweilig – immer das, was der Markt gerade hergibt.
Noch ein Gedanke: Diese geschmorten weißen Bohnen mit Zucchini sind für mich echt der Inbegriff mediterranen Essens – ziemlich einfach von den Zutaten her, aber überraschend vielschichtig im Geschmack. Hier zeigt sich: Mit Ruhe und ein bisschen Liebe zum Produkt wird aus Alltagsgemüse echtes Soulfood. Jedes Mal beim Servieren denk ich an die langen Essen mit der Familie im Süden, wo Zeit eigentlich keine Rolle spielt und jede:r einfach das Gute genießt – das steckt für mich in diesem Gericht drin.
Häufig gestellte Fragen
- → Ist dieses Gericht glutenfrei?
- Ja, dieses Rezept ist von Natur aus glutenfrei.
- → Kann man die Bohnen ersetzen?
- Andere Hülsenfrüchte wie Kichererbsen oder Linsen eignen sich auch hervorragend.
- → Wie bewahre ich das Gericht auf?
- Bis zu drei Tage im Kühlschrank in einem luftdichten Behälter haltbar.
- → Welche Proteine enthält das Gericht?
- Der Hauptproteinlieferant sind die weißen Bohnen.
- → Ist dieses Gericht tiefkühlgeeignet?
- Ja, dieses Gericht kann bis zu einem Monat eingefroren werden.