
Die Lauch-Kartoffel-Tarte ist für mich so ein gemütliches Wohlfühlgericht, das ich besonders gern mache, wenn es draußen ungemütlich wird. Cremige Kartoffeln treffen auf sanft geschmorten Lauch – diese Kombi ist einfach unschlagbar. Dazu noch ein knuspriger Teig und ordentlich Käse, und das Ganze fühlt sich direkt nach Familie und Kindheit an.
Neulich beim Freundetreffen bin ich mit dieser Tarte total angekommen – sogar der größte Gemüse-Skeptiker hat nochmal nachgelegt. Das Geheimnis: Lasst den Lauch langsam schmoren, dann wird er süß und ganz mild.
Unverzichtbare Zutaten
- Festkochende Kartoffeln – Die brauchen eine schön gelbe Farbe und feste Struktur, damit sie später nicht zerfallen. Frisch müssen sie sein, ohne Keime oder Grünschimmer – so werden sie besonders schön cremig
- Lauch – Schaut auf kräftiges Weiß und knackig grüne Blätter. Das Weiße ist mild, das Grüne schmeckt kräftig. Am besten längs aufschneiden und gründlich durchspülen, damit kein Sand dabei ist
- Grober Senf – Bringt einen angenehmen Kick und diese typische Körnchenstruktur mitten in die Füllung
- Käsemix – Ich nehme Parmesan für die Würze, einen würzigen Bergkäse (statt Cheddar) und Emmentaler als wunderbar schmelzenden Ersatz für Fontina. So kommt richtig Geschmack und Schmelz rein
Nachdem ich viel herumprobiert habe, weiß ich: Ein Hauch frisch geriebene Muskatnuss macht den Unterschied, weil sie die Milchigkeit vom Käse perfekt unterstützt.
Schritt-für-Schritt-Zubereitung
1. Erst mal alles vorbereiten
Fangt an, indem ihr den Backofen auf 190°C bringt. Damit hinterher alles leicht rausgeht, fettet ihr eure Tarteform minimal ein. Kartoffeln schälen und in ca. 3-4 mm dicke Scheiben schneiden – nicht zu dünn, sonst zerfallen sie, aber auch nicht zu dick, damit sie überall durchgaren. Lauch längs halbieren und gründlich waschen, dann in ungefähr 1 cm breite Stücke schneiden.
2. Kartoffeln vorkochen
Die Scheiben in kochendem Salzwasser ein paar Minuten antun lassen. Das ist wichtig für eine schöne Konsistenz später. Ihr wollt sie fast gar, aber noch leicht bissfest. Nach ca. 10 Minuten mal mit dem Messer reinpieksen – wenn’s mit leichtem Widerstand klappt, sind sie perfekt. Abgießen und etwas ausdampfen lassen.
3. Lauch schmoren
Butter zusammen mit etwas Olivenöl in einer großen Pfanne bei mittlerer Hitze schmelzen lassen. Öl und Butter zusammen nehmen, dann habt ihr Geschmack und verbrennt nichts. Zwiebel fein hacken und mit dem Lauch in die Pfanne geben. Pfeffer und frisch geriebene Muskat dazu, dann alles bei kleiner Hitze ungefähr 10 Minuten sanft garen, immer mal rühren. Der Lauch soll zart und glasig werden, aber keine Farbe annehmen. Einen kleinen Schluck Wasser zugeben und einsimmern lassen, bis ein Drittel davon weg ist – so wird’s richtig aromatisch und schön weich. Dann groben Senf und Parmesan unterrühren, alles gut mischen und von der Hitze nehmen. Etwas abkühlen lassen, sonst macht’s später den Teig matschig.
4. Alles schichten
Legt euren Teig in die Form und drückt ihn rundum gut an. Mit einer Gabel ein paar Mal einstechen, damit beim Backen keine Blasen entstehen. Dann geht’s ans Schichten: Zuerst Kartoffeln, dann die Lauchmischung, darüber dann geriebener Bergkäse und Emmentaler. Noch eine zweite Runde drüberstapeln und oben wieder ordentlich Käse. So verteilt sich das Aroma in jedem Stück. Die zweite Teigplatte auflegen, Ränder mit den Fingern gut zusammendrücken – das hält die Füllung sicher drin.
5. Goldbraun backen
Einen Eigelb mit etwas Wasser verrühren und die Teigdecke damit ordentlich bestreichen – das gibt einen tollen Glanz. Mit einem scharfen Messer ein paar kleine Löcher reinmachen, damit Dampf raus kann. Zum Schluss noch Meersalz drüberstreuen – das macht die Füllung noch spannender. Die Tarte kommt jetzt für 45 bis 50 Minuten in den vorgeheizten Ofen, bis sie überall schön knusprig und goldbraun ist.
6. Kurz warten, dann genießen
Wenn die Tarte fertig gebacken ist, lasst sie noch rund 10 Minuten stehen. So kann die Füllung sich ein bisschen setzen und ihr bekommt schöne, saubere Stücke raus. Am besten warm servieren, weil dann Teig und cremige Füllung perfekten Kontrast bieten.
Lauch wird viel zu selten verwendet, dabei ist er mein Allround-Liebling: mild und total wandelbar. Als Kind habe ich gelernt, ihn direkt frisch aus dem Garten zu schätzen.

Mit der Jahreszeit gehen
Im Frühling wandern manchmal ein paar dünne Spargelstücke mit in die Lauchmischung. Im Herbst passen gebratene Pilze wunderbar dazu. So bleibt das Gericht immer spannend und saisonal, auch wenn das Grundprinzip gleich bleibt.
Der Teig macht's
Wenn ihr Zeit habt, setzt den Mürbeteig selbst an – das lohnt sich richtig, denn hier trägt er viel zum Gesamterlebnis bei. Schnell wird’s mit einem Teig aus Olivenöl, der ein bisschen mediterranes Flair bringt und super mit dem sanften Lauch harmoniert.
Perfekt dazu: Wein
Probiert dazu einen leichten, spritzigen Weißwein – etwa Riesling oder Silvaner passen klasse und bringen Frische zur cremigen Füllung. Wer lieber Rot mag: Ein milder Spätburgunder mit wenig Tannin schmeckt auch super.
Wann immer ich diese Lauch-Kartoffel-Tarte mache, fühle ich mich wieder ein Stück wie in Frankreich bei meiner Familie. Die Aromen sind bodenständig, trotzdem steckt viel Raffinesse und Herz drin. Schon der Duft aus dem Ofen ruft Erinnerungen wach – genau das liebe ich an solchen traditionellen Gerichten, die Generationen verbinden.
Häufig gestellte Fragen
- → Kann man die Tarte einfrieren?
- Ja, nach dem Backen komplett auskühlen lassen und dann für 2 bis 3 Monate einfrieren.
- → Wie kann man den Teig ersetzen?
- Du könntest Blätterteig, Mürbeteig oder auch hausgemachten Teig verwenden. Jedes gibt ein anderes Ergebnis.
- → Welche Käsesorten gehen dafür?
- Kombiniere gerne verschiedene Sorten. Emmentaler, Gruyère oder Comté eignen sich wunderbar.
- → Wie serviert man die Tarte?
- Lauwarm mit einem grünen Salat reicht es als komplette Mahlzeit. Auch perfekt als Vorspeise oder Hauptgericht.
- → Wie bleibt die Tarte frisch?
- Im Kühlschrank maximal 2 Tage lagern. Vor dem Essen bei 180 °C für 10–15 Minuten aufwärmen.